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Hera, Odin und unser Einsatz für den Regenwald

Unsere jungen Hunde, Hera und Odin, wachsen rasant und sie werden langsam, aber sicher beeindruckende Wächter. Sie sind gerade in der Sturm und Drangphase und beim Spielen geht es nicht mehr immer ums Spiel, sondern auch wer ist der Stärkere und vor allem wer wird die Nummer zwei hinter Hector werden. Hera und Odin könnten vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein. Odin ist jetzt schon der bullige Beschützer und ein grosser, eifersüchtiger Hund der lieber im Büro von Joëlle ist als stundenlang durch den Wald zu laufen.

Hera ist eher der Typ alarmierender Wachhund mit viel Respekt vor Neuem aber mit einem Bewegungsdrang und einer ausgeprägten Vorliebe fürs Wasser. Gut, dass wir einen Fischteich hinter dem Haus haben. Beide sind noch nicht kastriert und wir warten damit, solange es geht, damit sich sowohl der Charakter als auch der Körperbau ausprägen kann. Was wir sicherlich nicht wollen, sind Junge.

Hinten Hector, rechts Hera, unten Odin

Unsere Arbeit hier hat sich in den letzten Monaten erneut recht geändert. Wir sind nach Ecuador gekommen mit dem Gedanken, einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Schutze der Natur zu leisten. Wir haben uns immer wieder neu erfinden müssen, wobei wir stets unserem Grundgedanken und unseren Prinzipien treu blieben, obwohl wir immer wieder aufs Neue auf die Probe gestellt wurden. Der illegale Goldabbau nimmt leider sehr viel Zeit in Anspruch. Nun können wir auf das Problem nicht mehr so detailliert eingehen wie früher. Wie in einem vorangegangen Blog schon mal angedeutet, werden wir über unser Blog von Leuten ausspioniert, die leider dann Informationen absichtlich falsch weitergeben und uns auch vor Ort somit das Leben gefährlich machen. Dies ganz klar mit dem Gedanken, uns endlich doch noch zu verscheuchen. Traurig ist, dass man glaubt, diese Personen stünden auf unserer Seite. Wir wissen jedoch, welches falsches Spiel hier getrieben wird. Bei einer illegalen Goldmine, über die wir bereits berichteten, wurde herausgefunden, dass hinter den Betreibern Drogenkartelle stehen. Wenn man da mit den falschen Informationen kommt, wird es wie erwähnt gefährlich für uns. Somit müssen wir uns leider bedeckt halten und können nicht mehr so offen wie zuvor berichten. Aber bitte macht euch keine Sorgen, diese Mine wurde auf Druck der örtlichen Bevölkerung, die unterhalb am Fluss wohnt und auf das saubere Wasser angewiesen ist, von der Armee geräumt. Hier geht’s zum Facebook Beitrag der Armee betreffend ihrer Aktion: Ejército Ecuatoriano

Michi wollte mit verschiedenen Organisationen, die wie wir mit Selva Viva zusammenarbeiten, eine Allianz bilden. Vor einer Woche fand ein Treffen auf unserer Finca statt. Ziel des Treffens war die Erörterung von Möglichkeiten, unseren Standpunkt klarzumachen und auf das grosse Problem in der Region hinzuweisen. Lester, der Geschäftsführer von Selva Viva, schlug ein Manifest vor, welches dann auch von anderen Umweltschutzorganisationen, touristischen Betrieben und Anwohnern unterzeichnet werden kann, um so mehr Stärke zu zeigen. Zusammen (Finca Don Sigifredo, Selva Viva, Pakashka Sacha, amaZOOnico) erarbeiteten wir ein vierseitiges Dokument.

Danach wurde eine Gruppe mit weiteren potenziellen Verbündeten gegründet, um eine möglichst grosse Allianz zu bilden. Lester und Joëlle übernahmen von da an die Kommunikation. Noch am gleichen Abend stieg die Allianz auf 14 Organisationen an. Innert einer Woche hatten wir dann 17 Allianzmitglieder, die das Manifest unterzeichnet haben. Am Montag wird es an verschiedene Verantwortliche und Behörden überreicht. Was für ein grosser Erfolg für die Natur! Dass es in so kurzer Zeit zustande kam, ist ausschliesslich dem stundenlangen Einsatz von Lester und Joëlle zu verdanken.

Während des Aufgleisens des Manifests hatten wir auch noch einen «Jahrhundert-Regen». In der Nacht vom ersten auf den zweiten Oktober regnete es sage und schreibe 216 mm pro Quadratmeter. Das war innert weniger Stunden so viel wie im ganzen Monat August und das war auch für uns zu viel. Auf der Strasse zu uns gab es gleich mehrere Erdrutsche, wir waren den ganzen Tag abgeschnitten.

Auch wir haben mehrere Erdrutsche auf unserem Land. Zum einen ist Joëlles Weg auf ca. 100 Metern verschüttet und zum anderen hatten wir einen Murgang bei unserer Wasserfassung. Michi versuchte das am gleichen Tag noch zu reinigen, aber keine Chance. Erst als am nächsten Tag César und ein zusätzlicher Arbeiter zur Hilfe kamen, schafften sie es das Ganze freizuschaufeln und wieder fliessendes Wasser ins Haus zu bringen. Wir wissen nicht was schlimmer ist, 36 Stunden ohne Wasser oder ohne Strom. Doch, Wasser ist natürlich viel wichtiger als Strom. Vor allem wenn die Flüsse so voll sind, dass es Lebensgefährlich ist sich darin zu baden und es aufgrund des hohen Quecksilbergehalts ohnehin nicht mehr empfehlenswert ist.

Neues Büro

Im letzten Monat hat Michi unser neues Büro fertig gestellt und Joëlle konnte endlich einziehen. Und nun kommen noch all die kleinen Extras für die neuen Möbel – da noch ein Regal, und das fehlt auch noch und, und, und…

Michi kann sich endlich wieder einmal in der Gestaltung der Möbel ausleben. Einiges muss aber hintenanstehen, da wir ab und an kleine Aufträge haben. Unser Stock im Bambuslager geht zur Neige. Michi und César sind mit Hochdruck auf der Suche nach neuem Bambus. Die einen wollen nicht verkaufen, da für sie der Preis zu niedrig ist und sich mit Gold mehr verdienen lässt und die anderen haben bereits die Flussufer mit Goldwaschen zerstört. Es wird schwieriger und wir müssen unseren Einkaufs-Radius erweitern.

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Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Die Trockenzeit hat mit rund zwei Monaten Verspätung endlich begonnen. Nun wird es sich zeigen ob die Regierung von Ecuador sich vorbereitet hat oder ob wir auch dieses Jahr wieder Strohmunterbrüche zwecks Wassersparens haben werden. Wir sind gespannt, aber wer uns kennt weiss, dass wir gut darauf vorbereitet sind. In der Trockenzeit fallen die Pegel der Flüsse und das Goldwaschen wird wieder einfacher. Leider hatten wir schon mehrere Vorfälle in der direkten Nachbarschaft. Dank der Allianz die wir geschlossen haben, funktioniert die Alarmierung immer noch schnell und gut. Letztens hat uns der Präsident von der Nachbarsgemeinde darauf aufmerksam gemacht, dass gerade ein Bagger mit Waschmaterial den Fluss Arajuno überquert hat. Michi ging sofort zu ihm, um mit der Drohne nachzuschauen. Die Bilder und die genauen Koordinaten gab er dann dem Geschäftsführer von SelvaViva der noch am selben Tag eine Meldung machte.

Bagger beim Goldwaschen auf der Insel Anaconda

Zwei Tage später kam dann auch die Polizei und nahm den Tatbestand auf. Den Goldwäschern wurde es zu gefährlich und sie sind noch in der gleichen Nacht mit samt dem Bagger und den Waschmaterialien gegangen. Sonst wäre das Militär gekommen und hätte alles verbrannt. Einmal mehr war das schnelle Handeln nur möglich, dank der guten Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen, die alle das gleiche wollen: Einen gesunden Lebensraum für die Tiere und für uns. Während des Schreibens dieses Abschnitts erreicht uns die Nachricht, dass an der Grenze zum Schutzwald von SelvaViva erneut Bagger aufgefahren sind. Michi ist gleich losgefahren und nachschauen gegangen. Schockiert musste er feststellen, dass beim Nachbarn, da wo noch vor vier Tagen eine schöne Kakaoplantage stand, nun ein riesiges Loch in der Landschaft ist und die Bagger immer weiterarbeiten. Michi gab sich als besorgter Nachbar aus und stellte fest, dass sie bereits rund zwei Meter über die Grundstücksgrenze hinaus waren. Die Besitzerin des Grundstücks wurde herbeigerufen, um den angeblichen Grenzstreit zu klären. Sie hat den Goldwäschern das Land «verkauft». Das bedeutet, sie hat das schnelle, einmalige Geld angenommen und stellt dafür den Goldwäschern eine Fläche zur freien Verfügung. Was sie sicherlich nicht weiss ist, dass sie somit die Auftraggeberin des Goldwaschens ist und so ist zu hundert Prozent dafür verantwortlich. Denjenigen die das grosse Geld machen passiert nichts, ausser dass sie ihre Bagger verlieren könnten (aber die sind Verbrauchsmaterial und können innert kürzester Zeit wieder ersetzt werden). Natürlich hat Michi, als er wieder zu Hause war, sofort den Geschäftsführer von SelvaViva informiert. Mal schauen, wie es weiter geht. Dieser Blogg ist sicher schneller geschrieben.

Vor zwei Wochen haben Michi und die Waldhüter von SelvaViva, bei ihrer regelmässigen Sitzung, die Fotofallen vom Schutzwald ausgewertet. Wir haben ja schon des Öfteren berichtet, dass uns immer mehr Raubtiere und auch vermehrt seltene Tiere vor die Linsen laufen, aber dieses Mal rieb sich Michi die Augen. Was uns da in die Fotofalle ging, liess sein Tierpfleger Herz höherschlagen: Es war ein Kurzohrfuchs. Das hört sich jetzt nicht so spektakulär an, denn die meisten finden den Jaguar, Tapir oder Puma spannender. Aber der Kurzohrfuchs ist eines der scheusten Säugetiere. Er ist kaum erforscht und es gibt nur ganz wenige Berichte über ihn. Er lebt normalerweise nur im Primärwald, weit weg von der Zivilisation. Er ist ein Geist des Regenwaldes und die meisten Leute hier wissen nicht einmal, dass es ihn gibt. In solchen Momenten wird uns wieder bewusst, wofür wir das alles hier machen.  

Kurzohrfuchs in SelvaViva

Joëlle war in der Schweiz in den Ferien und Michi hatte sich viel vorgenommen, wahrscheinlich zu viel, aber das ist was anderes. Er hat das Bad umgebaut und dabei eine Duschwand aus Flaschen gebaut. Dazu kam eine starke, heisse Regenwalddusche und noch ein, zwei andere Dinge. Das Einziehen des Warmwassers gestaltete sich schwieriger als erwartet.

Endlich eine heisse Dusche, was für ein Luxus!

Gleichzeitig war er auch daran, ein neues Büro zu bauen. Das Fundament dafür hatten wir noch vor Joëlles Abreise gegossen. Dann bauten wir die Bambuskonstruktion und das Dach. Auch bei diesem Bau gaben wir einigen jungen Männern die Chance mitzuarbeiten. Das Grundgerüst war schnell aufgestellt und auch das Dach war schnell drauf. Für die Wände hatte Michi mal wieder eine spezielle Idee mit Flaschenrecycling. Es sollte eine Mischung aus Lehmsteinen und alten Flaschen geben, aber dafür brauchten wir einen guten Maurer den wir zum Glück auch fanden.

Die Fenster und der Türrahmen machte uns Carmelo, der zurzeit bei uns ist. Für ihn war es eine Herausforderung die Ramen aus Bambus zu bauen. Er hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Nun ist der Rohbau fertig und wir können mit den Details beginnen. Jetzt braucht Michi aber erst einmal eine kleine Auszeit. So kann er dann mit neuer Energie und vielen neuen Ideen weiter arbeiten.

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Sommerschule 2025

Gastbeitrag von Britta Scheunemann

Zum dritten Mal durfte ich nun schon die Sommerschule in Puerto Barantilla im Schulhäuschen auf der Finca Don Sigifredo durchführen – es ist ein bisschen wie Heimkommen und es ist schön zu wissen, dass auf die Sommerschule gewartet wird: Joëlle und Michi sind schon Monate vorher danach gefragt worden.

Rund 26 Kinder konnten wir in diesem Jahr erreichen – das sind ein paar weniger als im vergangenen Jahr. Über die Gründe dafür lässt sich nur spekulieren: Ist die Information möglicherweise nicht an alle gelangt? Es scheint Animositäten zwischen einigen Familien zu geben und auch die Kinder mussten zum Teil erst lernen, sich alle gegenseitig zu respektieren. Ich habe vorgängig versucht über alle möglichen Whatsappkontakte und natürlich über Joëlle und Michi die Information zu streuen, aber ich vermisse doch einige Kinder der letzten Jahre, insbesondere aus dem Colegio und Bachillerato. Und auffällig ist auch, wie wenig Mädchen aus den höheren Grados anwesend sind.

Dafür entwickelt sich das Ganze in diesem Jahr weitaus mehr zu einem Sommercamp, was ja ursprünglich meine Idee gewesen ist: Die Kinder und Jugendlichen kommen an mehreren Tagen, die in etwa ihrem Niveau entsprechen, oft auch ohne an einer fixen Einteilung an dem Grado (Schulstufe), in dem sie sich befinden, festzuhalten. Für die Eltern sind damit natürlich auch Betreuung und Verpflegung gesichert, aber als positiver Effekt sind deutliche Lernfortschritte bei denjenigen zu bemerken, die mehrmals in der Woche kommen. Mit zwei fortgeschritteneren Gruppen konnten wir im Englisch richtig vorwärtskommen und auch einige Mathedefizite aufarbeiten….wobei wir natürlich weit entfernt sind von dem, was wir aus unserem Schweizer Schulsystem kennen und erwarten. Nachsprechen und Auswendiglernen sind nach wie vor in allen Grados verbreitet und ich musste selbst die Arbeitsweise der Lückentexte wieder einmal erklären. Viele Kinder warten einfach darauf, dass ihnen die Lösung vorgesagt wird oder sie abschreiben können und es braucht nach wie vor viel Geduld und viele ganz kleine Spielchen, um sie an das Arbeiten zu zweit oder in Kleingruppen heranzuführen. Und leider gibt es immer noch einige Kinder, die weder lesen noch schreiben oder rechnen können.

Unsere Tage sind immer sehr strukturiert, das hilft den Kindern, sich zu orientieren. Ich danke immer noch den KollegInnen, die «Today’s Program» eingeführt haben, das wir jeden Morgen nach dem Begrüssungslied laut vorlesen.

Highlight sind jeden Tag die Essenzubereitungen (Haferbrei mit Obst und Mittagessen), aber auch Basteln und Experimente kommen gut an. Dazu später noch mehr.

Beim Essen gilt es immer noch zu warten, bis alle etwas auf dem Teller haben und gemeinsam zu beginnen. Neu in diesem Jahr habe ich eingeführt, dass wir auch warten, bis alle aufgegessen haben, dann die Teller durchreichen, stapeln und erst danach aufstehen. Ansonsten sprang jede und jeder auf, wenn er oder sie fertig war, trug seinen Teller in die Küche, um ihn mit viel Überschwemmung abzuwaschen und liess alle anderen am Tisch sitzen. Wir haben in diesem Jahr sogar regelmässig mit Servietten gedeckt und einen Dessertlöffel zu platzieren gelernt. Meine Schwiegermutter sagt zu ihm immer «kleiner Prophet» und so nennen wir ihn auch hier «profeta».

Natürlich haben wir nicht nur Englisch, Mathe und Lengua (Spanisch) gemacht, sondern auch diverse Dinge gebastelt und produziert; Anhänger, Seifen, Blumen aus Krepp und einiges mehr.  Niederschwellige physikalische Experimente mit den Grados des Colegio sorgen immer wieder für Erstaunen und mit der recht kleinen, aber neugierigen Freitagsgruppe habe ich sogar eine Einheit zu Mikroplastik durchführen können. Dafür mussten sie Sand mitbringen, den wir trocken, im Wasser und in Salzwasser unter einer Lupe angeschaut haben und so das Mikroplastik erkennen konnten. Dazu galt es, die Ergebnisse und Erkenntnisse auf einem Bogen zusammenzufassen und Evaluationfragen zu beantworten. Das Müllproblem ist ja nach wie vor recht erheblich und wir sammeln jeden Tag vom Bootsanleger bis zur Bushaltestelle rund einen kleinen Sack Müll auf – an der Sensibilisierung beissen sich ja schon seit Jahrzehnten die Unterrichtenden die Zähne  aus. Ausserdem habe ich die Grösseren Wasserproben mitbringen lassen, um einen Schnelltest auf Quecksilber zu machen. Zwar habe ich in den letzten Wochen keine Dragas gesehen und der Fluss führt sehr viel Wasser aufgrund der grossen Regenmengen, aber generell ist die Situation natürlich beunruhigend.  Und so haben wir uns dann an einem Freitag mit dem Thema «Mercurio» (d.i. Quecksilber auf Spanisch beschäftigt).

Mit einer ersten Ideensammlung ging es los, dann durfte im Internet nach Informationen gesucht werden (mit welchen Schlagwörtern muss man suchen, um Infos zu bekommen und was bedeutet eigentlich IA?) und dann haben wir uns noch einen eindrucksvollen Film zur Verseuchung des Rio Napo aufgrund der illegalen Goldwäscherei angeschaut. Und schliesslich haben wir die sehr groben Teststreifen in die Wasserproben hineingehalten und Farbvergleiche gemacht. Dabei stellten sich mindestens zwei Proben als eindeutig auffällig heraus. Ich werde nun Wasserproben mit in die Schweiz nehmen und dort in ein Labor geben und auf Schwermetalle untersuchen lassen. Die Lust aufs Baden oder auf Fisch ist mir aber erst einmal leicht vergangen.

Die Zeit ist wieder einmal rasend schnell vergangen und es gäbe noch viel mehr zu berichten, was diesen Blog vermutlich sprengen würde. Daher nur kurz zwei meiner schönsten Momente:

Der eine ist dieses unscheinbare Bild, aber die Situation dahinter hat mein Lehrerinnenherz höher schlagen lassen.

Wir hatten 10 Minuten Pause nach anstrengenden Matheübungen, die mit individuellen Aufgaben in einer Lernapp beendet wurden. Der junge Mann ganz rechts war so fasziniert von der schriftlichen Subtraktion, dass ihm die Pause egal war und er weitergearbeitet hat, der Junge in der Mitte hatte entdeckt, dass es in der App auch Aufgaben zur Geschichte gab und hat sich vollkommen fasziniert die Geschichte der Steinzeit angehört und Aufgaben gemacht und der Junge ganz hinten auf dem Boden hat mit seiner Schwester in der Pause ein Lernspiel (Wörter finden) gespielt. Einzig der Junge mit dem orangenen T-Shirt hat die Pause eingesetzt, um am Ipad zu spielen (dazu können die mit der Lernapp erworbenen Punkte eingesetzt werden und die 10 Minuten sind das einzige Zeitfenster am Tag, dies zu tun). Es war ein Montessorimoment !

Und der andere schöne Moment: Mehrere Mädchen stehen um mich herum und sagen «Maestra, te amamos».

Zum Abschluss haben die Kinder, die regelmässig da waren (teilweise bis zu 10 Mal) stolz ihre Teilnahmediplome erhalten und ihre Zahnbürsten sowie diverse Vorratsreste mit nach Hause genommen. Die Fertigrösti, die ich aus der Schweiz mitgebracht hatte, waren dabei besonders begehrt. Ihre Unterrichtsmappen haben sie «hasta el próximo año» im Schulhäuschen gelassen – wie könnten wir da die Sommerschule nicht weiterführen?!

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Wintereinbruch

Wir haben Hilfe bekommen, Carmelo ist gerade für einige Zeit bei uns und hilft tatkräftig mit. Auch Britta, die Lehrerin, ist wieder da und hält den Sommerkurs für die Kinder ab. Bei uns ist gerade viel Betrieb auf der Farm. Da wir so viele Leute bei uns haben, wollten wir uns eine kleine Auszeit nehmen, aber eben: wollten. Auf Grund der starken Niederschläge in den Voranden hat es viele Erdrusche und Murgänge gegeben. Die direkte Strasse Tena-Quito ist verschüttet und/oder abgerutscht, sie wird für längere Zeit geschlossen sein. Auf der anderen Seite in Richtung Baños ist die Strasse auch immer wieder geschlossen wegen Murgängen. Die dritte Strasse via Macas ist auch nicht dauerhaft offen. So ist Tena immer wieder abgeschnitten. Deshalb haben wir uns entschieden unsere Auszeit zu verschieben.

Odin, zusammengerollt kuschelt er sich fest an Hera

Die anhaltenden Regenfälle in den Voranden haben den Winter bei uns so richtig eingeläutet. Die kalten Fallwinde aus den Bergen kühlen alles ab. Die Temperaturen sind in der letzten Woche kaum über 23°C gestiegen und in der Nacht sind sie unter 20°C gefallen. Ja, wir wissen in der Schweiz wünschen sich das einige. Hier haben wir eine viel höhere Luftfeuchtigkeit rund 85 bis 95 Prozent, darum ist das Kälteempfinden bei uns anders. Auch Britta, Carmelo und die Einheimischen tragen Fliesjacken und hoffen auf die wärmende Sonne.

Neue T-Shirts werden eingepackt

Wir haben neue T-Shirts machen lassen. Sie sind uns ausgegangen da wir sie auch als Arbeitskleidung abgeben. Wir mussten uns eine neue Schneiderei suchen, denn die letzte ist umgezogen und wir wissen nicht wohin. Für uns ist es wichtig die T-Shirts wieder in der Region herzustellen zu lassen. Sie sind zwar fast doppelt so teuer, als wenn wir sie direkt in China bestellen würden. Die T-Shirts werden nicht nur hier bedruckt, sie werden auch hier zugeschnitten und zusammengenäht und dies wird sicher ohne Kinderarbeit gemacht. In der Schneiderei haben wird zumindest keine gesehen. Dieses Mal konnten wir die T-Shirts auch in Grössen für «Durchschnittseuropäer» anfertigen lassen.

Einige junge Frauen von der Insel Anaconda haben uns gefragt, ob wir ihnen beim Aufbau eines Auftritts ihres Unternehmens in den sozialen Medien helfen würden. Ihr Wunsch ist es, den Auftritt selbständig zu verwalten. Da ist Joëlle der Profi, da sie ein Tourismusstudium mit Fokus auf Marketing absolviert hat. Joëlle organisierte einen Schulungstag und half den jungen Frauen in einem ersten Schritt beim Erstellen eines eigenen Kontos und beim Hochladen der ersten, einfachen Inhalte. Sie kreierten auch ein neues Logo, denn das alte gefiel ihnen nicht.

Rosy, Fidencia und Joëlle kreiren das neue Logo

Joëlle gab ihnen praktische Tipps und riet ihnen regelmässig Aktualitäten zu veröffentlichen und mit aussergewöhnlichen und neuen Ideen ihr Profil interessant zu gestalten. Das Ganze so einfach wie möglich, damit die Frauen sich selbst um die Administration und Bearbeitung kümmern können. Wir fragten beim Förderverein der Schule Sacha Yachana Wasi nach, ob sie einen Kostenbeitrag zum Schulungstag übernehmen würden. Sie waren begeistert von der Erwachsenenbildung und übernahmen gerne die Verpflegungskosten. Das Ganze ist natürlich noch nicht abgeschlossen, es werden weitere Schulungstage stattfinden und für Fragen und weitere Hilfe ist Joëlle weiterhin für sie da. Vorerst können sie mit dem neu erworbenen Grundwissen arbeiten und ihre Erfahrungen sammeln, um dann Schritt für Schritt ihren digitalen Auftritt zu verbessern.

Mit dicken Jacken sitzen wir am Computer

Michi hat die ruhige Zeit genutzt mal wider seine Kreativität ausleben zu können. Er machte verschiedene Windlichter sowohl kleine als auch grosse für den Garten. Klar ist es nie so richtig ruhig bei uns, aber wir haben zumindest den Druck nicht mehr des Grossauftrags. Da werden nächste Woche die letzten Bambusstangen und Bambusmatten ausgeliefert. Für kleinere Aufträge haben wir auch schon wieder einen Stock an Lager. Wir werden das Lager nun kontinuierlich wieder auffüllen. Wir haben die Zeit auch genutzt, um ein weiteres Projekt anzugehen. Joëlle wünscht sich schon länger ein separates Büro. Michi hat es geplant und er wird es als Lehrobjekt umsetzen. Selbstverständlich wird es aus Bambus gebaut. Zudem soll es auch ein Vorzeigebungalow für allfällige Interessenten werden. Nächste Woche wird der Spatenstich erfolgen. Wir sind gespannt, ob es so herauskommt, wie Michi es sich vorstellt.

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Aktuelle Entwicklungen, Wildtiere und Strassenbau

Die letzten Monate waren von der Bambusernte und dem illegalen Goldwaschen sehr geprägt. Wir haben mit dieser Mondphase die letzten Bambusstangen für den Grossauftrag geerntet und im Becken zur Behandlung eingelegt. Ende Juli werden wir die letzten Stangen und Matten ausliefen. Dann können wir unser Lager wieder füllen und uns um Kleinanfragen kümmern; aber vor allem können wir uns auch wieder anderen Dingen widmen, die leider etwas zu kurz gekommen sind. Die letzte Zeit hat bei uns Spuren hinterlassen, ganz besonders das Goldwaschen mit den Problemen drum herum.

Leider gibt es einige Personen, denen es gar nicht recht ist, wenn wir die Wahrheit sagen oder, wie hier, in unserem privaten Blog schreiben. Denen sei Folgendes gesagt: Wenn ihr die Wahrheit nicht ertragen könnt, lest einfach unseren Blog nicht! Denn alles, was wir sagen oder schreiben, können wir belegen. Wer das Material einsehen möchte, darf das gerne tun – wir stellen es zur Verfügung. Wir haben von einem Freund ein Zitat zu diesem Thema erhalten, welches zu unserer Aufheiterung gedacht war. Es trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf:

«Ich habe nicht schlecht über dich geredet. Ich habe nur erzählt, was passiert ist. Wenn dich das schlecht dastehen lässt, liegt das nicht an mir.»

Entschuldigung an alle die das nicht betrifft, aber es musste jetzt mal raus.

Die Regenzeit geht dem Ende zu und die Niederschlagsmengen werden langsam weniger und sind nicht mehr so intensiv. Das lässt auch wieder vermehrt längere trockene Waldspaziergänge zu. Als Michi letzte Woche die Wildkameras kontrollieren ging haben wir mit Freude festgestellt, dass wir wieder vermehrt Jaguare auf unserem Land haben. Die letzten Jahre waren sie nur jeweils ca. einen Monat lang bei uns. Jetzt sieht es so aus, als dass ein Jaguar unser Land zu seinem Kernrevier gemacht hat, da er regelmässig, jeden Monat, von den Wildkameras aufgenommen wurde.

Jaguar

Wir haben mehrere Kameras an wichtigen Wegpunkten und Tierpfaden auf unserem Land platziert. So haben wir einen guten Überblick, wer wann und wo durch unsere Grundstücke läuft. Seit der Jaguar vermehrt da ist, ging der Bestand von Hirschen, Pekaris (so eine Art Wildschweine) und Pakas (sowas wie grosse und nachtaktive Meerschweinchen) zurück. Erstaunlicherweise hat es jetzt viel mehr Bodenvögel wie z. B. Tinamus, Tauben, Wildhühner und Hokkos. Die wiederum ziehen Jaguarundis (Wieselkatze) und Ozelote an. Auch ein Margay (Baumozelot) ist uns zum ersten Mal vor die Linse gelaufen. Es freut uns sehr, dass der Wald bei uns wieder so eine Dynamik bekommt. Das sicherlich auch, weil wir die Wilderei verbannt haben und sie nicht zulassen. Seit der Anzeige gegen den Wilderer, wegen des Diebstahls der Wildkameras, haben wir keine Jäger mehr auf den Fotos.

Hokko

Seit Jahren wird davon gesprochen, dass man die Strasse, die bei uns vorbeiführt, verbreitern und asphaltieren wird. Wir haben bereits einige Male darüber berichtet. Nun sieht es tatsächlich so aus, als ob es gemacht werden wird. Vor einiger Zeit hat Michael Personen gesehen, die auf einigen Bäumen Nummern angebracht haben. Als sie das auch auf unserem Land taten, fragte er sie was und warum sie es tun. Sie meinten das gehöre zur Studie für die Stassenverbreiterung. Sie markierten alle Bäume, die gefällt werden müssen. Die Bäume werden gezählt und auch katalogisiert, um festzustellen ob es wertvolles Holz ist oder nicht. Bei uns werden mehr als 50 Bäume gefällt werden. Die Strasse durch Selva Viva ist um vieles länger, dort sollen sogar mehr als 350 Bäume gefällt werden. Der Witz am Ganzen ist, das sind nur die Bäume die innerhalb der Verbreiterung stehen. Die Bäume, die gefällt werden müssen um eine Brücke oder Stützmauer zu bauen, sind da nicht mit einbezogen. Bei den hiesigen topographischen Verhältnissen sind das aber leider sehr viele mehr. Ja, den Fortschritt kann man nicht aufhalten und sicherlich darf man ihn niemandem verwehren. Wir werden bestimmt noch einige Male darüber berichten, denn das Ganze ist sicherlich nicht in einer Woche gebaut.

Baum Nr. 188 auf unserem Grundstück
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Unsere Hunde

Nach unserem letzten Blogbeitrag über die Eskalation am Rio Punino wollen viele wissen, wie es bei uns nun aussieht. Nach einer dreitägigen Staatstrauer wird jetzt mit aller Kraft gegen die Goldwäscher, Drogenbanden und «Comandos de la Frontera» (ex FARC) vorgegangen. Das ecuadorianische Verteidigungsministerium hat am 12. Mai 2025 auf seiner Website folgendes veröffentlicht: «[…]. Nos vamos con todo. Esta guerra es contra los terroristas.» (Übersetzung: «Wir gehen aufs Ganze. Dieser Krieg ist ein Krieg gegen die Terroristen.»). Die Militärischen Zugriffe sind immer noch im Gange und die Erfolge werden täglich präsentiert. Das Ziel ist es die hauptsächlich aus Kolumbien kommenden Narco-Banden über die Grenzen zurückzudrängen. Es hat schon dutzende Tote gegeben. Wir spüren hier nicht so viel davon ausser, dass es eine vielfach höhere Militärpräsenz gibt. Wir werden sehen, wie es weiter geht und lassen es auf uns zukommen. Da wir gerade sehr viel Arbeit haben lenkt uns das gut ab und wir können nicht so viel darüber nachdenken.

Der erhoffe Bambus-Folgeauftrag ist eingegangen und ist sogar noch grösser als erwartet. Es war gerade Vollmond, als der Auftrag einging und so konnten wir direkt die aktuelle Mondphase des abnehmenden Monds ausnutzen. Wir hatten die letzten 14 Tage immer zwischen 7 – 14 Personen, die bei der Ernte und Vorbereitung zur Behandlung mitgearbeitet haben.

An dem Tag waren wir insgesamt 15 Personen beim Essen

Wir versuchen trotz Regenzeit das vorgegebene Ziel zu erreichen. Aber das mit dem Trocknen des Materials können wir leider nicht beeinflussen. Michi musste spüren, dass er sich mehr auf das Koordinieren und das Kontrollieren der Arbeit konzentrieren sollte als überall mit anzupacken. Die letzten zwei Wochen haben wir viel gelernt. Wir hoffen, dass wir es dann auch in den nächsten drei Monaten umsetzen können. Aber jetzt haben wir vorerst wieder eine ruhigere Zeit vor uns bis wir dann ab dem 11. Juni wieder ernten werden können. Langweilig wir es uns trotzdem nicht. Wir müssen nun Bambus einkaufen gehen, um den Auftrag erfüllen zu können. Es hat viele Pflanzungen in der Region, sei es «Bambus Gigante» oder der einheimische Guadua (kleiner Bambus). Viele wollen ihn uns verkaufen, doch leider werden wir uns oft beim Preis nicht einig oder die Qualität ist zu schlecht. César und Michi gehen den Bambus immer zuerst besichtigen. Kriterien für das Festsetzen des Preises sind Alter, Wachstum, Löcher durch Spechte und vor allem wo er sich befindet; ist er in der Nähe der Strasse oder des Flusses und was wächst rund herum; ernten wir oder erntet der Verkäufer. So kann der Preis für eine Stange zwischen 50 Cent und 3 Dollar schwanken. Wir haben sogar schon Bambus ausgeschlagen, weil die Einnahmen des Verkaufs die Kosten des Arbeitsaufwands nicht gedeckt hätten.  

Hera und Odin unsere zwei jungen Hunde halten uns ebenfalls auf Trab. Sie werden rasant grösser und wir können ihnen fast zuschauen, wie sie wachen. Odin musste leider für mehrere Tage in die Tierklinik da er nichts mehr gegessen und getrunken hat. Leider hat man nichts rausgefunden, ausser dass er eine Infektion hat. Aber woher sie kam, wissen wir bis heute nicht. Ihm wurden Infusionen gesetzt, um ihm genügend Flüssigkeit zukommen zu lassen. Nach zehn Tagen war gut für uns und wir haben ihn gegen den Willen der Tierärzte nach Hause genommen. Michi hatte Angst, dass er einen psychischen Schaden davontragen könnte, wenn er weiterhin so alleine in einer Box bleiben müsste. Leider sind die Standards in Ecuador nicht einmal im Ansatz vergleichbar mit denen in der Schweiz – besonders in Tena.

Odin in der kleinen Box

Wir haben ihn noch am gleichen Tag dazu gebracht wieder selber zu essen und auch selber zu Trinken. Es war ein Austesten des Futters, aber Michi (der erfahrene Tierpfleger) hat es geschafft und Odin ist wieder voll fit auch braucht keine zusätzlichen Medikamente mehr. Was er nach dieser Tortur vor allem brauchte, war viel Liebe und Zuneigung. Die bekam er natürlich von uns und Hera, und auch Hektor hat sich hinreissen lassen.

Die zwei Junghunde beherrschen schon den Grundgehorsam. Naja, so gut das halt bei Junghunden geht. Sie werden natürlich immer noch schnell abgelenkt, aber bei Spaziergängen durch den Wald laufen sie ohne Leine. Der «Wachhund» ist bei Odin schon etwas ausgeprägter als bei Hera. Odin mag, wie Hektor auch, keine Kinder. Da müssen wir immer gut aufpassen, wenn Besuch kommt.

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Goldrausch

Wir haben ja bereits der Öfteren über den illegalen Goldabbau berichtet. Nun hat es ein Ausmass angenommen, welches uns sehr nachdenklich stimmt. Wir müssen uns gut überlegen, was wir hier noch machen können, aber vor allem abwarten ob und wie die Regierung auf die Eskalation der letzten Tage reagiert. Das wird für uns wegweisend sein. Aber hier erst einmal was geschehen ist: Diese Woche wollte die Armee eine der grössten illegalen Minen im ecuadorianischen Amazonasbecken schliessen. Die mehrere Kilometer lange Mine befindet sich am Rio Punino an der Provinzgrenze zwischen Napo und Orellana. Es wurden mehrere Quadratkilometer Regenwald gerodet und der Fluss Punino ist für Tod erklärt worden, wegen der hohen Schwermetallbelastung. Aber tausende Indigene leben an und von diesem Fluss. Die Minenbetreiber sind Mitglieder von Narco-Banden und/oder Anhänger von Ablegern der ehemaligen FARC aus Kolumbien. Als die Soldaten ankamen, wurden sie von den Betreibern beschossen und mit Sprengstoff zurückgedrängt. Es starben elf Soldaten! Der Rio Punino liegt Luftlinien etwa 75 Kilometer von uns entfernt. Untenstehender Link führt zum detaillierten Bericht (Plan V ist eine digitale Plattform für investigativen Journalismus, Nachrichten und Analysen).

Masacre en el Alto Punino revela el avance de los Comandos de la Frontera en la Amazonía – Plan V

Diese Aktivitäten sind so aus dem Ruder gelaufen, dass sie sogar ganz einfach in GoogleMaps sichtbar sind:

Link zu GoogleMaps – Alto Punino

„Unsere“ illegale Mine hinter Ahuano nimmt auch solche Züge an. Keiner kennt die Leute die dort Gold waschen, man weiss lediglich, dass ein korrupter Exbürgermeister die Fäden vor Orte in der Hand hat. Wer aber genau dahintersteckt, weiss niemand der es preisgeben würde.

Treffen der lokalen Akteure
Foto: Sebastian Jahnke, 03.05.2025

Da auch die Gemeinderegierung von Ahuano die hohle Hand macht und deshalb in die andere Richtung schaut, wird sehr offensichtlich nichts dagegen unternommen. Denn „wo kein Kläger – da kein Richter“. All diejenigen die das bis jetzt schöngeredet haben, können sich den Tatsachen nicht mehr entziehen. Leider sind das auch Personen von befreundeten Organisationen. Solange der Goldpreis so hoch ist und immer weiter steigt, wird sich das auch nicht ändern.

Ohne den Versuch es zu Verschleiern, wird direkt an der Strasse gebaggert
Foto: Sebastian Jahnke, aktuelle Aufnahme vom 03.05.2025

Auch diese Tätigkeiten sind auf GoogleMaps sichtbar:

Link zu GoogleMaps – Huambuno (Ahuano)

Leider hat das auch Auswirkungen auf andere illegale Tätigkeiten wie z. B. die Jagd. Es gibt viele neue Personen, die gerne mal Wildfleisch essen und dadurch die illegale Jagd fördern. Wir wissen gleich von zwei Fällen, wo man einen Tapir geschossen und auf der Strasse an die Goldwäscher verkauft hat. Es sind leider die altbekannten Jäger die übrigens sehr aktiv im Nachbarsgrundstück illegal Goldwaschen und dabei die Gelegenheit zum Jagen nutzen. Die illegale Jagd nimmt wieder sichtlich zu. Wir, aber auch die Waldhüter von Selva Viva, haben vermehrt Unterstände oder Hochsitze an strategischen punkten gefunden und dann sofort zerstört. Seit die Tierauffangstation amaZOOnico wieder Tapire auswildert, hatte sich der Bestand in der Region erholt. Nun aber nimmt er rasant ab. Leider interessiert sich der Besitzer vom amaZOOnico nur dafür, was auf seinem eigenen Land geschieht. Wenn die Tiere auf fremden Grundstücken geschossen werden, will er nichts unternehmen. Verständlich, die altbekannten Jäger sind seine Freunde. Wir, die Finca Don Sigifredo, haben mit Selva Viva, Hotel La Casa del Suizo, Grand Selva Lodge, Comunidad 27 de Febrero, Comunidad Campococha, Frauenorganisation Campococha und weiteren Privatpersonen und Nachbarn eine kleine Allianz gebildet die sich gegenseitig hilft und im Fall eines illegalen Eindringens sofort warnt. Leider will der amaZOOnico und die Liana Lodge davon nichts wissen und sie hatten bis jetzt einfach keine Zeit. Auch bei der letzten Einladung zu einem Treffen wegen einer akuten Situation, hatten sie keine Zeit und so haben sie einmal mehr keine Stellung gegenüber des illegalen Goldwaschens bezogen. Traurig.

Das grüne Paradies ist am Untergehen. Sei es wegen des Abholzens für die Goldwäscher oder durch das Verschmutzen der Flüsse durch Schwermetalle als Folge des Goldwaschens. Wir versuchen das Paradies so lange es geht zu schützen. Durch die Aufklärungsarbeit, die wir betreiben und durch den Schutz des Waldes von Selva Viva hoffen wir und unsere Verbündeten das wir noch lange was davon haben. Der Schutz des Waldes ist aber teuer. Nicht alle arbeiten ehrenamtlich so wie wir. Die Waldhüter von Selva Viva bekommen Löhne und die Anwälte arbeiten zwar zum Selbstkostenpreis, aber verständlicherweise auch nicht gratis. Selva Viva braucht Unterstützung und sucht immer wieder Genossenschafter oder Spender, die mithelfen den Regenwald zu schützen. Du kannst unter Angabe des Zwecks direkt Spenden an:

Postfinance: CH42 0900 0000 1514 4267 7
BIC: POFICHBEXXX
Genossenschaft zum Schutz des Regenwaldes (GSR)

Oder einen Anteilsschein für CHF 1 000 per Einzahlung an obenerwähntes Konto erwerben. Wichtig, bei der Einzahlung den Hinweis «Anteilsschein» nicht vergessen.

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Wieder auf der Finca! 😀

Gastbeitrag von Bernd Villwock

In der ersten April-Hälfte war ich zum 4. Mal am Rio Barrantilla, wenn auch nur für 10 Tage – und mehr zu Besuch als zum Arbeiten. Herzlich wie immer nahmen mich Joëlle und Michi in Empfang. Und beim Anblick der kleinen Nebelschwaden über den benachbarten Hügeln ergriff mich augenblicklich eine tiefe Ruhe…

Die Tage waren wesentlich von den beiden erst 14 Wochen alten Hunden geprägt, die seit kurzem das Leben der Farm bereicherten (und manchmal auch ein wenig durcheinanderwirbelten). Wenn sie nicht gerade schliefen, tollten Hera und Odin lustig herum, balgten sich und erkundeten die Umgebung. Wie auf kleine Kinder musste man beständig ein Auge auf sie haben.


Joëlle war zusätzlich wegen ihrer Lektorinnen-Tätigkeit im Stress. Um die Farm finanziell über Wasser zu halten, hatte sie diese Tätigkeit bei einem Schweizer Unternehmen angenommen. Und vor dem geplanten Kurzurlaub waren noch mehrere Aufträge zu erledigen…

Wieder schlug ich mein Lager im Schulhäuschen auf. Dort hatte ich meine erste Volontärsstelle als Hilfslehrer vor 6 Jahren. Auch 3 Jahre nach der Pandemie ruht das Schul-Projekt noch – machtlos angesichts der verheerenden Auswirkungen auf die Lernstände einer ganzen Schüler-Generation…
Die Hoffnungen ruhen nun auf eine Reihe von Initiativen, die sich aus dem Bambus-Projekt ergeben, das Michi und Joëlle vor mehr als 3 Jahren in Gang gebracht haben. Auch in diesen Wochen waren wieder einer Reihe von Arbeitern mit dem Schneiden und der Weiterverarbeitung von Bambus beschäftigt – neben alten Hasen auch wieder 2 junge Anfänger. Auf diese Weise bietet das Projekt nicht nur Einkommensmöglichkeiten, sondern vermittelt auch zahlreiche Kompetenzen, die den jungen Männern berufliche Chancen eröffnen. Beim Bau des ersten Hauses auf der Insel vor 2 Jahren hatte ich mich selbst davon überzeugen können, und inzwischen hatte Michi auch Möbel und dekorative Gegenstände «im Programm».

Besonders schön war es für mich, beim Mittagessen mit Vorarbeiter César und weiteren bekannten Gesichtern ein paar Erinnerungen auszutauschen…
Mein eigener Beitrag zum Bambusprojekt bestand dieses Mal lediglich darin, ab und zu für 1-2 Stunden in dem kleinen, zur Farm gehörenden Guadua-Wäldchen die langen, stachelbewehrten Triebe abzuschneiden und an geeigneter Stelle zu stapeln. Nur wenn man diese Arbeit planvoll, umsichtig und voll konzentriert durchführt, vermeidet man schmerzhafte Stiche und zerrissene Kleidung – deshalb schätze ich diese Tätigkeit als eine Art Lebensschule.

Ansonsten versuchte ich, ein wenig Entlastung zu bringen, indem ich auf die kleinen Hunde aufpasste und jeden Tag einmal mit dem inzwischen erwachsenen Hund Hektor längere Zeit spazieren ging. Sehr genoss ich dabei die tollen, von César und Michi angelegten Wege rund um die Farm – und auch den schönen Ausblick von dem neu errichteten Beobachtungsturm.


Fast jeden Tag lockte es mich auch auf den Rundweg zu den oberen, ehemaligen Weiden. Einerseits vermisste ich die Kühe, die mir bei den letzten Aufenthalten ans Herz gewachsen waren. Andererseits freute ich mich zu sehen, wie auf den aufgelassenen Weiden die Natur zurückkam. Und anstelle der Kuhtritte entdeckte ich nun Fussspuren von Tapiren. Michi erzählte mir, dass auf den Fotofallen auf den Waldwegen nun häufiger auch Pumas zu sehen seien, und auch nächtliche Fotos eines Jaguars seien keine Seltenheit mehr – fantastisch!

Weit weniger schön zu hören war, dass sich die illegalen Goldwäscher-Aktivitäten zu einer dauerhaften Bedrohung der Flüsse entwickelt haben, die auch vor der Gesundheit der Insel-Gemeinschaft nicht Halt macht. Da sich Quecksilber und andere toxische Stoffe durch Abkochen nicht entschärfen lassen, hat Joëlle vor, zu diesem Thema Aufklärungsarbeit zu leisten. Um die erwünschte Wirkung zu erreichen, setzt sie auf die Zusammenarbeit mit einer anderen betroffenen Kichwa-Gemeinschaft…

Was aus dieser weiteren guten Idee geworden ist, werde ich bei meinem nächsten Besuch erfahren. Denn das scheint mir sicher: dem Zauber vom Puerto Barrantilla und der Neugier auf das Lebensprojekt von Joëlle und Michi werde ich mich auch in Zukunft nicht entziehen können!

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Familienzuwachs

Der Bambusauftrag ist fürs Erste erledigt und wir ernten bereits für den Folgeauftrag. Wir haben jeweils zwei Wochen Erntezeit und dann zwei Wochen Zeit für die Verarbeitung und Behandlung. Der Kunde hat bei uns 250 Matten aus Bambus bestellt. Das ist ein grosser Auftrag und viel Arbeit. Eine Matte ist standardmässig drei Meter lang und wenn sie aus Bambus Gigante ist ca. 45 cm breit. Um eine Bambusmatte herzustellen, muss man den Bambus mit der Axt oder der Machete öffnen. Durch das Aufschlagen der Fasern an mehreren Stellen lässt sich das Bambusrohr öffnen. Für diese Arbeit beschäftigen wir vorwiegend Frauen. Sie sind schneller und ausdauernder als die Männer und haben auch den genaueren Schlag drauf.

Ja, der Schlag muss die Fasern in der Länge aufbrechen und sie nicht durchtrennen. Leider hatten wir während der letzten Ernte Probleme mit einigen Personen des Personals, welche nicht zur Arbeit erschienen, weil sie am Morgen immer noch betrunken vor dem Haus lagen. Nein das ist nicht bildlich gesprochen, das ist leider wirklich so. Solches Personal müssen wir austauschen. Leider ist Alkohol ein riesiges Problem hier. Die Einheimischen haben kein Mass und es wird getrunken bis sie ins Koma fallen. Vor allem die Männer, darum arbeiten wir, wo wir können, immer mehr mit jungen Frauen zusammen. Bei der Arbeit herrscht null Toleranz, was Alkohol betrifft.

Wegen der gefährlichen Arbeit, muss das Personal nüchtern sein

Wir haben Familienzuwachs bekommen. Wir sind letzten Monat nach Quito gefahren, um uns Rotweilerwelpen anzuschauen. Die waren sehr süss und wir durften sogar die ganze Zucht anschauen, aber beim Preis wurden wir uns nicht mit dem Züchter einig. Nur weil wir Ausländer sind, bezahlen wir keine 1 500 Dollar für einen Welpen. Für dieses Geld können wir einen in der Schweiz kaufen und einfliegen lassen. So schauten wir uns weiter um. Auch andere grosse Rassen kamen nun für uns in Frage. Joëlle hat dann über Facebook einen anderen Rottweiler Züchter gefunden, der gerade noch einen Welpen hatte. Michi hatte sich in der gleichen Zeit in einen Bully verliebt. Von beiden Züchtern haben wir Fotos von den Hundeeltern und vom Umfeld bekommen. So vereinbarten wir ein Treffen mit der Voraussetzung, dass, wenn sie uns gefielen und gesund waren, wir sie sofort mitnehmen würden. Michi fuhr am Morgen um 3.30 Uhr los, denn das Rottweilermädchen war in Riobamba (250 km, 4 Stunden entfernt) und der kleine Bully in Latacunga (100 km, 1.5 Stunden von Riobamba). Das Ganze natürlich auch wieder zurück. Michael war um 16.30 Uhr wieder zu Hause mit den zwei Welpen. Er konnte die Familie der Welpen sehen und auch wo sie die ersten Wochen aufwuchsen. Hera ist die Rotweilerdame und Odin der Bully. Bully ist eine nicht anerkannte Rasse. Es sind Mischlinge aus Bullterrier, Amerikanischen Bulldoggen, Pitbull usw. Die zwei halten uns gerade sehr auf Trab.

Hauptsache sie können etwas auseinander nehmen

Wir haben sie aber sehr schnell stubenrein hinbekommen, so gut das halt geht bei kleinen Welpen. In der Aufregung kann halt immer noch etwas schieflaufen. Das werden wir aber auch noch in den Griff kriegen. Hector war am Anfang etwas überfordert mit den zwei Kleinen. Aber er hat seinen Rückzugsort, wo er seine Ruhe hat, und den nutzt er auch. Das strickte Arbeiten mit den Zweien ist ein muss aber auch nicht immer leicht, denn sie sind so zuckersüss.

Hera und Odin beim Nickerchen nach dem Spielen

Beide sind grosse und kräftige Rassen, die man im Welpenalter schon richtig erziehen muss, sonst kann das gefährlich werden. Mit ihren 15 Wochen hören sie schon sehr gut auf ihre Namen und das erste Kommando und einige Benimmregeln haben sie bereits gelernt.

Schon jetzt üben sie es, beindruckend auszusehen

Bernd, unser treuer Volontär und lieber Freund, ist uns mal wieder besuchen kommen. Er hat uns angeboten, ein paar Tage auf Haus und Hof aufzupassen, damit wir mal rauskommen. Wir sagten gerne ja dazu, aber wir mussten gut planen. Zuerst noch den Bambus aus dem Becken holen, dies und das erledigen und dann konnten wir los für drei Tage. Joëlle hat ihren Laptop mitgenommen, da sie noch einen dringenden Auftrag erledigen musste. Wir machten so richtig die Touristen und konnten die drei Tage geniessen. Ok, einige kleine Unterbrechungen gab es schon. Wir konnten uns dennoch etwas erholen. Bernd, vielen lieben Dank dafür!

Glasplattform – Aussichtspunkt mit Blick auf Baños
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Bambusernte

Ein Architekt, mit dem wir schon einige Male zusammengearbeitet haben, hat bei uns eine grössere Bestellung an speziell behandeltem «Grossen Bambus» (Dendrocalamus) bestellt. Früher waren unsere Preise immer zu hoch und wir wurden nur im Notfall berücksichtigt. Nun aber braucht er Qualität, und da sind wir die Nummer eins. Wir erfüllen fast alle Wünsche unserer Kunden, aber das hat natürlich seinen Preis. Mehrere Folgeaufträge können bei guter Arbeit/Qualität folgen. Ja, wir sehen grosse Chancen für einen Auftrag, der über Monate laufen könnte. Aber zuerst mal müssen wir jetzt die erste Lieferung machen. Wir kaufen unseren Bambus, das Rohmaterial, ein. Den «Grossen Bambus» ernten wir selbst. Nur so können wir beste Qualität garantieren. Das Ernten von ca. 25 Meter langem Bambus muss gelernt sein und es ist auch gefährlich. Beim falschen Schneiden zerberstet schnell so ein Halm oder er bekommt kleine, kaum sichtbare Haarrisse.

Es war gerade die richtige Mondphase, um sofort mit der Ernte loslegen zu können. Bestellt waren 150 Stangen zu sechs Metern und sie sollten oben wie unten keine grossen Abweichungen beim Durchmesser aufweisen. Der Rest des Bambushalms werden wir zu Bambusmatten verarbeiten. Von einem ca. 25 Meter Halm kann man nur 12 – 15 Meter nutzen. Die ersten zwei bis drei Meter sind zu dick und zu stark verholzt. Die nächsten 12 – 15 Meter sind gut, wenn sie denn auch gerade gewachsen sind.

ca. 25 Meter langer Halm

Von da an wo die Blätter wachsen, ist der Halm zu dünn und instabil. Wir hatten leider kein Wetterglück. War es die letzten Monate immer zu trocken, hatten wir jetzt die verregnetsten zehn Tage seit über einem Jahr. Michi war also mit fünf Arbeitern und zwei neuen Auszubildenden bei der Ernte aber konnte nicht arbeiten. Wenn es mal kurz aufgehört hat zu schütten, haben sie kurz geerntet. In drei Tagen konnten sie gerade mal 33 Stangen schneiden. Dann ein Tag mit Sonne und an dem sie durcharbeiten konnten und zack, waren 30 Halme geschnitten.

Die Stangen müssen immer noch gewaschen werden, was wir in einem Bach direkt neben dem Bambus machten. Aber auch da mussten wir die Arbeit einstellen, denn das Bächlein wurde wegen des starken Regens zum reissenden Strom. So konnten wir leider nur 65 Halme ernten. Wir meldeten das unserem Auftraggeber. Er hatte Verständnis, denn auch er konnte wegen des Dauerregens nicht bauen.

Leider werden wir nichts an der ersten Lieferung verdienen, denn die Zeit vom «Unterstehen» müssen wir ja auch bezahlen aber können sie nicht auf den Käufer abwälzen. Nun sind die Stangen im Becken, wo sie veredelt werden. Am 17. März beginnt die nächste abnehmende Mondphase und wir werden dann das nächste Mal ernten. Nun hoffen wir auf besseres Wetter.

Stangen sind im Becken

Bei uns ist aber auch sonst noch vieles geschehen. Michi hat sich anerboten für die Waldschutzorganisation Selva Viva ehrenamtlich die Koordination der Waldhüter vor Ort zu übernehmen. Jeden Montag treffen sich die Waldhüter im Schulhäusschen auf der Finca Don Sigifredo und planen ihre Woche. Michi plant momentan die Renovation der beiden Häuser von Selva Viva. Um Kosten zu sparen, müssen die Waldhüter mitarbeiten und das erweist sich als schwieriger als gedacht. Der eine hat zwei linke Hände und die anderen arbeiten nur dann, wenn du danebenstehst. Trotzdem soll der Schutz des Waldes nicht zu kurz kommen. Das braucht gute Planung und das können wir beide gut, denn wenn Michi nicht kann, springt Joëlle ein.

Ruben, Saquiri und Elder (v.l.n.r.), die Waldhüter von Selva Viva

Joëlle hat auch immer noch viel Arbeit wegen des längeren Ausfalls einer Mittarbeiterin. Wir werden nächste Woche mal etwas kürzertreten und uns zwei Tage eine Auszeit gönnen und nach Quito reisen. Die Reise hat aber auch einen Hintergedanken. Joëlle wünscht sich schon immer eine spezielle Hunderasse. Für ihr Sicherheitsgefühl und ihren Schutz, hätte sie gerne einen Rottweiler. Wir haben uns ja leider nicht nur Freunde gemacht, sondern auch Feinde, besonders bei den Goldwäschern. So ein grosser, treuer Hund macht dann schon richtig Eindruck. Michi hat ja zum Glück die Ausbildung und viel Erfahrung bei der Hundeerziehung und auch Hector hilft auch mit, denn er weiss genau worauf es ankommt. Wir haben einen Züchter gefunden der Vertrauenswürdig scheint und auch gerade Welpen hat. Einen Rottweiler, aber generell Hunde, kauft man am besten immer bei einem guten Züchter und niemals übers Internet ohne ihn persönlich gesehen zu haben. Das ist leider hier oft der Fall und Tierheime gibt es fast keine in Ecuador. Das erste Gespräch mit dem Züchter war sehr gut und Michi hat ein gutes Gefühl bei ihm. Mal schauen, ob uns ein Welpe ansprechen wird.

Diese beiden Welpen gehen wir besuchen