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Strassenbau und Drohne

Wir wohnen an der Strasse die Tena mit Coca verbindet. Das sind zwei Provinzhauptstädte und somit ist die Strasse eine Nationalstrasse. Die ersten 35 km von Tena aus und die letzten 10 km vor Coca sind breit genug und asphaltiert. Ca. 90 km ist eine Schotterstrasse die mal breiter und  mal schmaler ist. Jetzt wurde mit der Verbreiterung dieser Schotterstrasse begonnen aber sie wird nicht asphaltiert werden, denn das ist viel zu teuer. Hier läuft so etwas nicht so ab wie in Europa wo man das ankündigt und vor allem mit den Landbesitzern das Gespräch sucht. Hier fahren einfach die Bagger auf. Wir haben schon länger gewusst dass sie kommen werden, denn sie arbeiten in unsere Richtung. Die Bagger fuhren auf und begannen die Ränder um 1.5 Meter zu verbreitern, so dass die Strasse am Schluss 50 cm Breiter ist. 510 Meter führt die Strasse durch unser Land. Das sind einige Quadratmeter die sie uns klauen und für die wir nicht entschädigt werden.

Die grösseren Probleme sind aber die Schäden die sie anrichten an unseren Zäunen und Weiden. Bäume werden einfach gefällt und zerstören unsere Zäune. Abwasserkanäle werden neu gezogen und einfach in die Weiden umgeleitet, so dass Abschwemmungen und neue Sumpfgebiete entstehen. Wir haben schnell beim zuständigen Bauleiter interveniert, dass es so nicht geht. Die Abwasserkanäle wurden wieder so zurückgebaut wie sie ursprünglich waren. Das hat nicht allen gefallen, aber das ist uns egal. Die Zäune wurden halb geflickt, aber das wird leider nicht ausreichen um unsere Kühe vom Ausbüxen abzuhalten.

Durch die schweren Maschinen hat es auch einige kleinere und grössere Erdrutsche gegeben. Die Strasse ist bei uns leicht abfallend, an einigen Stellen ist sie in unsere Weide hinein abgebrochen. Wie sie das reparieren wollen wissen wir noch nicht. Denn die Truppe, die das verursacht hat ist nicht zuständig für die Reparatur. Es wurde bereits begonnen die erste Schicht des neuen Schotterbelages aufzutragen und die grösste Abbruchstelle wurde einfach mit einem Stock und einem roten Fähnchen markiert bzw. gesichert. Bis die Strasse ganz abbrechen wird ist es nur eine Frage der Zeit.

Der jetzige Bautrupp ist nur für den groben Belag zuständig. Der Trupp davor war für das Ausebnen zuständig und der Trupp vor diesem Trupp für das Abbaggern und Abtransportieren von Erdmaterial. Der nächste Bautrupp ist dann für den feinen Belag zuständig. Aber keiner ist für Reparaturen oder das Abstützen der Strasse verantwortlich. Der kommt dann, oder auch nicht, wenn die Strasse fertig ist oder sie ganz abrutscht. Es macht ja auch keinen Sinn eine Strasse zu reparieren die man gerade am Bauen ist.

Wir sind jeden Tag präsent und intervenieren, wo nötig, sofort und das jetzt schon seit drei Wochen. Es wird sicher nochmals so lange dauern bis die Strasse fertig sein wird und wir werden noch einige Gespräche führen müssen. Leider beeinträchtigt uns das auch bei den Arbeiten und Vorbereitungen unseres Bambusprojekts das wir nahe an der Strasse bauen wollen.

Drohnenaufnahme von Simon Weidinger

Wir haben in unseren letzten Beiträgen ein paar Fotos von Luftaufnahmen unserer Region gepostet. Wir hatten letztes Jahr Besuch von Simon Weidinger, einem Reisenden, der mit Jessie und Claus vom Casa Helbling zu uns kam. Er hatte eine Drohne dabei und hat für uns diese schönen Fotos und Videos gemacht. Es war auch für uns sehr spannend unsere Finca aus der Vogelperspektive zu sehen. Lustig war auch, dass wir unsere Kühe auf diese Weise ganz einfach zählen und sie auch ohne körperlichen Aufwand suchen konnten. Es war sehr beindruckend zu sehen, dass umgefallene Bäume sehr gut sichtbar sind wenn man über den Wald fliegt.

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