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Familienzuwachs

Michi ist wieder zurück aus den Ferien und voller Tatendrang. Er konnte sich gut erholen und seine Batterien wieder aufladen. In seiner Abwesenheit sind die Jungpflanzen gut gewachsen und sind nun pflanzfertig, es sind über 70 Bäume von neun verschiedenen Arten. Seit einem Jahr bereiten wir eine ehemalige Kuhweide für die Wiederbewaldung vor. Sie verbuschte sehr schnell und wir waren erstaunt, was in einem Jahr alles wieder gewachsen ist. Entlang des Baches haben wir den grossen Bambus zur Ufer- und Hangsicherung gepflanzt. In etwa acht Jahren werden wir ihn selbst ernten und nutzen können. Oberhalb dieser Weidefläche haben wir bis zum Waldrand Bäume gepflanzt. So haben wir gut einen Hektar umgenutzt.

Die Aufforstung ist eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. Zuerst müssen Schneisen durch die Buschlandschaft geschlagen werden. Dabei ist es sehr wichtig, die Pflanzen zu kennen, damit keine wertvollen Jungbäume gefällt werden. Anschliessend werden in dieser Schneise die Löcher für die Pflänzchen gegraben und zum Schluss werden noch die Jungbäume herangetragen. Leider ist es nicht möglich, sie mit einer Schubkarre zu transportieren, da das Gelände einerseits zu steil und andererseits stellenweise zu sumpfig ist. Zu viert waren wir eine Woche lang beschäftigt und hoffen nun, dass die Pflänzchen gut anwachsen. Zu guter Letzt haben César und Michi diese Woche noch die GPS-Koordinaten aufgenommen. Mit Freude haben wir festgestellt, dass bisher alle gut anwachsen sind. Sogar diejenigen, die alle Blätter an die Insekten verloren haben, treiben bereits wieder aus.

Video zur Aufforstung
Musik von Ronald Kah, Web: https://ronaldkah.de

Als Michael und César diese Woche in der Bambushalle arbeiteten, waren vor der Tür einige Autos beim Umladen. Da dies nichts Besonderes ist, haben wir dem Treiben keine grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Aber als plötzlich ein kleiner Hund bei uns auftauchte, der vom Nachbarshund verfolgt wurde, fragten wir uns, wem er wohl gehören könnte. César kennt ihn nicht, obwohl er wahrscheinlich 90% aller Hunde auf der Insel Anaconda kennt. Als der Nachbarshund nicht aufhörte zu bellen, ging Michael nachsehen, was los war. Der Junghund sass neben einem zerrissenen Sack und wurde lautstark weggebellt, worauf Michi sich des Fremden annahm. Michi konnte schnell das Eis brechen. Er konnte die Kleine sogar untersuchen und so stellte er fest, dass sie ein Mädchen ist. Wir vermuten, dass sie im Sack transportiert wurde und von einem Auto gefallen ist, da sie Schürfwunden an den Vorderbeinen hat und immer hinter dem Sack herlief. Joëlle war auch gerade da und wir fragten bei den Nachbarn und auf der Strasse nach, aber niemandem gehörte die Hündin. Ohne viel darüber zu reden, war es klar, dass wir sie für den Moment zu uns nach Hause nehmen würden. Wir lockten sie Richtung Haus wo sich natürlich unsere anderen Hunde befanden. Die Zusammenführung von Hunden ist nicht immer so einfach wie das bei uns der Fall war. Sinchi, der Chef beschnupperte sie und dann war gut. Bombi war etwas genervt von einem weiteren so kleinen aktiven Hund und liess sie links liegen. Hector hat sich sehr über die neue Spielkameradin gefreut. Nur Yuma ist etwas Zickig und zeigt ihr immer wieder, wo ihr Platz ist. Nach nur zwei Tagen macht die Kleine mit, als wäre sie schon immer dabei gewesen. Wir haben sie entfloht und entwurmt weil sie ein richtiges Flohtaxi war, deshalb heisst sie jetzt Floh.

Die Frage bleibt, wer kennt Floh oder ihren Besitzer? Floh ist weiblich, unkastriert und etwa 10 Monate alt. Wenn sich bis nächste Woche niemand bei uns meldet, werden wir sie kastrieren lassen und behalten. Wer weiss, vielleicht meldet sich der Besitzer noch. Bis dahin haben wir jetzt halt ein halbes Tierheim.

…und hungrig

Joëlle hat einen Auftrag für Bambus an Land gezogen. Er ist nicht so gross aber wir erhoffen uns Folgeaufträge. Da ein Mitbewerber schlechtes Material geliefert hatte, sind wir eingesprungen und durften nachliefern. Der Architekt hat uns besucht und unsere Anlage besichtigt. Er möchte nun bei den nächsten Bauprojekten mit uns zusammenarbeiten. Da er für gewisse Bauten besondere Anforderungen hat, haben wir uns für die Investition in zwei neue Maschinen entschieden. Das sind Maschinen, die es so nicht gibt und die man nicht einfach so kaufen kann. Michi hatte eine klare Vorstellung von einer Tischsäge mit zwei Sägeblättern mit der man Latten von 2, 4 oder 6 cm Breite direkt aus den Bambusstangen rausschneidet. Die zweite Maschine ist eine Anlage zur Herstellung von Bambusdübeln. In ganz Ecuador gibt es nur eine solche Maschine, die aus China importiert wurde. Wir haben einen Maschinenbauer gefunden der uns das genau so baute wie Michi es sich wünschte.

Neue Tischsäge nach Mass

Bei der Vorführung der Tischsäge in Tena schnitt sie alles super, aber zurück in der Werkstatt kam das alte leidige Thema wieder auf: die Stromspannung. Wir dachten, wir hätten das vor einem Jahr gelöst. Jetzt sind wir wieder an dem Punkt angelangt, an dem Joëlle sich mit der Stromgesellschaft herumschlagen muss, damit sie die Spannung bei uns hochschrauben. Die Bambusanlage hat einen eigenen Stromzähler, für den wir einen höheren Tarif bezahlen als für das Wohnhaus. Es ist ein Industriezähler und deshalb sollten wir auch eine höhere Spannung haben. Mal sehen, wie lange das dauert, oder ob wir uns ein eigenes Stromregelgerät anschaffen müssen um vernünftig arbeiten zu können.

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Dies und Das

Michi ist gerade zu Besuch in der Schweiz um seine Familie und Freunde zu besuchen. In der Zwischenzeit ist Joëlle darum bemüht den Tagesbetrieb der Finca Don Sigifredo aufrecht zu erhalten. Dies natürlich immer in Rücksprache mit Michi der genau weiss, was ansteht und dringend erledigt werden muss. Da im Moment Erntezeit für Kakao ist, konnten wir bereits eine gute Menge verkaufen. Alles was ab jetzt noch geerntet und verkauft werden kann, ist Gewinn. Darüber freuen wir uns besonders, da bis jetzt dieses Geschäft leider eine „Nullrunde“ war. Ebenfalls haben wir Bambus eingekauft, immunisiert und getrocknet. Im Moment ist hier Regenzeit weshalb das Besonnen und Trocknen länger dauert als „normal“. Aber es muss dringend erledigt werden, da wir die Stangen die zum Besonnen draussen stehen rein nehmen müssen um Platz zu schaffen für die Stangen die sich noch im Immunisierungsbecken befinden. Je länger die Stangen draussen den momentan sehr wechselhaften klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind umso grösser ist die Gefahr, dass die Stangen aufplatzen und somit nicht mehr brauchbar sind. Und je länger die Stangen im Immunisierungsbad verbleiben je grösser ist die Gefahr, dass sie durch zu langes Wässern kaputt gehen.

Das Herausnehmen der Stangen ist schwere Arbeit

Michi hatte vor seiner Abreise ein Schild für unsere Bambusanlage hergestellt. César und sein Bruder Lino haben letzte Woche die nötige Installation für die Aufhängung des Schildes gebaut. Jetzt haben wir endlich einen offiziellen Namen für diesen Teil unserer Finca: Wamak Wasi. Das bedeutet in der Sprache der Kichwas Haus des Bambus – Wamak = Bambus, Wasi = Haus. Weitere Informationen zu unserem Bambusprojekt finden sich hier: https://fincadonsigifredo.ch/site/wamak-wasi/.

Unser treuer Freund und alter „Grosspapi“ Sinchi lebt ein noch immer sehr lebenswertes Leben. Er freut sich jeden Morgen und Abend auf sein Essen was er mal genüsslicher und mal weniger Glücklich zu sich nimmt. Zudem können wir ihm immer wieder mal eine grosse Freude bereiten in dem wir ihm einen Knochen oder ein anderes Leckerli geben. Er wackelt eher langsam aber irgendwie zufrieden ums Haus herum. Jedoch hat er im Moment das grosse Problem, dass Michi nicht hier ist und er ihn immer mal wieder suchen geht. So kommt es vor, dass er sich auf eigene Faust Richtung Bambusanlage begibt. Das ist für einen jungen Hund überhaupt kein Problem. Aber unser alter Sinchi hört nicht mehr gut und sieht nicht mehr viel. Der Weg dahin führt ein Stück der Strasse entlang was für ihn, ohne Begleitung durch uns, recht gefährlich werden kann. Heute hat der „alte Gwaggli“ aber den Vogel abgeschossen in dem er César hinterherlatschte als dieser die Kühe kontrollieren ging. Sinchi ist eher langsam unterwegs weshalb César, in Begleitung unseres jungen Hectors, nicht merkte dass sie „verfolgt“ werden. Sie waren natürlich viel schneller als Sinchi unterwegs und obwohl Hector immer mal wieder zurücklaufen wollte, hat sich César selbstverständlich keine Gedanken gemacht. Die Kühe befinden sich im Moment auf unserer obersten und hintersten Weide was für Sinchi einen Marsch von mind. 20 bis 25 Minuten bedeutete. Als dann César merkte, dass der Grosspapi auch da war hat er sich recht erschrocken. Er mochte sich nicht vorstellen was ihm unterwegs alles hätte zustossen können und war unendlich froh als er ihn wohlauf wieder zurück zu Joëlle brachte. Jetzt liegt Sinchi völlig erschöpft aber glücklich in seinem Bettchen. Bleibt nur zu hoffen, dass er die nächsten 10 Tage, bis zu Michis Rückkehr, ruhig bleibt und nicht noch einmal das Gefühlt hat er könne auf der Suche nach Michi Berge besteigen.

Sinchi nach seinem Abenteuer

Auch Bombi hat sein Alter und gehört zu den Pensionären in unserem Haus. Schon früher hat er sich nicht so gerne weit weg bewegt, was sich mit zunehmendem Alter nicht gebessert hat. Unser guter, alter Hund bleibt gerne zu Hause wo er hervorragend auf das Haus aufpasst. Im Gegensatz zu Sinchi hört er noch recht gut und bellt zuverlässig wenn etwas nicht so ist wie es sein sollte.

Unser lieber Bombi

Die beiden jungen Hunde, Yuma und Hector, lernen im Moment noch viel von den beiden alten Kameraden. Natürlich haben sie Flausen im Kopf und sind bereit für alles Mögliche. Deshalb reissen sie manchmal aus und bleiben dann stundenlang weg. Was sie in dieser Zeit anstellen wissen wir nicht. Da sie nach ihrer Rückkehr normalerweise völlig fertig und extrem hungrig sind gehen wir davon aus, dass sie nicht zum Jagen unterwegs sind. Wahrscheinlich rennen sie einfach herum und verfolgen alle möglichen Spuren die spannend riechen. Auch Sinchi ist in seinen jungen Jahren immer wieder ausgebüxt und hat sich erst mit zunehmendem Alter beruhigt.

Was Yuma und Hector wohl gerade aushecken?
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Bambusernte

Unser treuer Freund Sinchi wäre fast gestorben. Er hatte einen kleinen Tumor hinten am Sprunggelenkt der auf einmal rasant gewachsen und aufgeplatzt ist. Dann mussten wir leider das tun was wir vermeiden wollten. Er musste operiert werden und das mit seinen 13 ½ Jahren. Wir suchten also den «besten» Tierarzt in Tena und fuhren los. Er wurde sofort operiert und wir durften ihn noch am gleichen Tag wieder mit nach Hause nehmen. Leider hat er die Narkose nicht ohne Folgen überstanden und er ist nicht mehr derselbe. Er ist in unserer Wahrnehmung um mind. zwei Jahre gealtert und wir befürchteten, dass er das Ganze nicht überleben wird. Bei der nächsten Kontrolle und Verbandswechsel beim Tierarzt haben wir unsere Bedenken geäussert und die behandelnde Ärztin hat verstanden, dass wir unseren Sinchi in Würde gehenlassen wollen und nicht noch lange experimentiert werden soll. Sie gab ihm eine Spritze mit einem Wundermittel… Aber wir bekamen auch eine aufgezogene Spritze mit Euthanasierungsmittel um im Notfall Sinchi erlösen zu können. Aber Sinchi ist noch immer ein Kämpfer und es geht im wieder besser. Mittlerweile sind wir uns sicher, dass er die ganze Aufmerksamkeit geniesst und das hat er sich auch verdient. Dennoch sind wir uns aber schmerzlich bewusst, dass es auf einmal sehr schnell gehen kann.

Vor kurzem besuchten uns Michaels Nichte und ihr Freund. Anja und Samuel tourten durch Peru und Ecuador und haben sich bei uns eine Auszeit gegönnt. Das war natürlich der perfekte Zeitpunkt selber etwas kürzer zu treten und ihnen alles zu zeigen. Die ersten Tage war das noch eher schwierig aber Michi nahm sie überall hin mit und so konnten sie die Gegend und die Leute von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Michael nahm sie auch mit auf der Suche nach Bambus den wir kaufen wollten und so sahen sie dann auch gleich wie man hier verhandelt. Sie waren gut zehn Tage bei uns und Michael begleitete sie dann noch drei Tage nach Cuenca. Das waren seine ersten freien Tage seit über 14 Monaten. Das hat ihm gut getan und war auch dringend nötig.

Kaum zurück ging es auch gleich mit der Arbeit weiter. Wir haben einen Auftrag in Aussicht der, wenn wir gutes Material liefern, sehr gross werden kann. Darum haben wir mit der Ernte von Bambú Gigante (Riesenbambus) begonnen. In der Zwischenzeit kam auch schon der nächste Besuch, Sebastian und seine beiden Freunde Laura und Mark. Sie konnten gleich mithelfen bei der Bambus Ernte. Trotz der körperlich extremen Anstrengung war das auch für sie sehr spannend. Das Schneiden von solchen Halmen muss gelernt sein. César ist mittlerweile ein richtiger Spezialist und er hat ein Auge dafür entwickelt welche Stangen wie der Reihe nach geschnitten werden müssen.

Wir haben eine Bambusmatte gekauft mit einem Durchmesser von über vier Metern. Dort stehen rund 100 Bambushalme von über 30 Metern Länge. Das Schneiden ist die eine Sache, aber das Abtransportieren die Andere. Wir brauchen sechs Meter Stangen und die können schnell mal über 150 kg wiegen. Zum Bauen können wir von einem geschnittenen Halm die untersten 12 Meter nutzen. Die nächsten sechs Meter kann man noch für die Produktion von Bambuslatten oder Bambusmatten brauchen und den Rest liessen wir liegen. Fürs Erste brauchen wir jetzt 100 gute Stangen. Der Bambus soll nur bei abnehmendem Mond geschnitten werden sonst leidet die Qualität.

Die Ernte und Immunisierung des Riesenbambus läuft gleichzeitig mit dem Hausbau. Da sind wir auch schon etwas weiter und wir haben begonnen die einzelnen Pfeiler und Balken zusammen zu bauen. Leider können César und Michael nicht überall gleichzeitig sein um es den Leuten beizubringen, deshalb muss immer mal wieder etwas warten. Uns fehlen kurzgesagt erfahrene Arbeiter. Wir beschäftigen deswegen auch vorwiegend junge Leute auf temporärer Basis ohne festen Anstellungsvertrag. Wir hoffen, dass sie viel lernen und uns so künftig entlasten können. Bei den älteren Leuten ist es oft sehr schwierig da sie gegenüber Neuem zu festgefahren sind in ihrer Meinung. Jedoch hätten die ganz alten Leute noch das Wissen über Bambus und seine Handhabung. Zurzeit haben wir gleich zwei Schulabgänger von Christines Schule was natürlich praktisch ist für Michael denn die können noch sehr gut Deutsch. So haben sie die Möglichkeit wieder mehr Deutsch zu sprechen und es weiterhin beizubehalten. Um ein richtiger Lehrbetrieb zu werden fehlen uns leider noch die finanziellen Mittel, aber wer weiss wenn wir genügend Bambus und Früchte verkaufen können, steht dem vielleicht irgendwann nichts mehr im Wege. Vorläufig machen wir es nach dem Motto «Lernen bei der Arbeit».

Bambus wird gewaschen

In der Nacht des 19. Novembers ist Joëlles Papa gestorben. Deshalb ist sie kurzfristig in die Schweiz gereist und wird bis Mitte Dezember dort bleiben. Wir sind dankbar, dass er ohne zu leiden einfach einschlafen durfte. Wir vermissen ihn sehr.

Papi, tu nous manques!
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Die Brücke

Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir eine Brücke über ein Schlammloch gebaut, so dass die Kühe einfacher die Weide wechseln konnten. Als letzte Woche unser Mittarbeiter Frank die Kühe kontrollieren ging hatte er festgestellt, dass es Löcher in den Bretten gab. Deshalb war klar, dass diese Bretter so rasch als möglich ersetzt werden mussten. In der Nähe lagen noch ein paar übriggebliebene Stücke von einem umgefallenen Mahagonibaum und so liessen wir diese richtig zuschneiden um die Brücke reparieren zu können. Das war ja recht und gut aber die Kühe wollten genau wissen was Frank da repariert und sind gleich zu fünft auf die Brücke gegangen um zu schauen, dass er es auch richtig macht. Wenn der Chef nicht kontrolliert machen es halt die Begünstigten. Das war aber zu viel Gewicht für den mittleren Balken und so ist dieser unter der immensen Last eingebrochen. Nur gut, dass nichts passiert ist. Frank hat alles beobachtet und uns gesagt die Kühe seien einfach von der Brücke runter spaziert und weg gegangen. Jetzt war das Ganze etwas schwieriger zu reparieren. Zuerst musste ein neuer Mittelbalken her und das musste hartes Holz sein. Dafür mussten wir einen kleinen Baum fällen der das Gewicht aushält und auch einige Zeit bestand haben wird. Den Stamm zu tragen war nicht einfach. Zu sechst haben wir ihn über unwegsames Gelände hingetragen und dann in die Brücke eingesetzt. Jetzt steht die Brücke wieder wie eine Eins. Wir haben auch den Kühen mitgeteilt, dass maximal drei Tiere darauf dürfen Mal schauen wie lange sie sich daran halten werden.

Auf Grund der immer noch anhaltenden Arbeitslosigkeit werden wir immer wieder um Arbeit gebeten. Leider haben wir aber nur begrenzt Arbeit und unser Budget ist nicht mehr so gross wie es auch schon war. Viele Leute versuchen nun Arbeit im ganzen Land zu finden. Der Bruch der Ölpipeline oberhalb des Rio Cocas ist eine Katastrophe mit einem Ausmass das man sich kaum vorstellen kann. Einige Leute aus der Region, besonders erfahrene Kanufahrer, haben da vorübergehend Arbeit gefunden.

Ein Gewitter zieht auf

Um die Familien zu unterstützen starteten wir ein neues kleines Projekt. Wir lassen bei den Familien verschiedene Sachen herstellen die wir dann in die Schweiz bringen lassen und dort probieren zu verkaufen. Die (erweiterte) Familie von César hat uns über hundert Fonduegabeln aus Bambus geschnitzt. Wir haben pro Rohling 1 $ bezahlt und sie bei uns noch etwas nach geschliffen und poliert.

Milena beim Fonduegabeln schleifen

Eine andere Familie hat uns 100 Armbänder geknüpft. Auch da haben wir einen fairen Preis bezahlt, 2.50 $, was normalerweise der Verkaufspreis für Touristen ist (die ja leider fehlen).

Wir bekommen aber nicht nur Verkaufsangebote von Kichwas auch die Waoranis (eine andere indigene Ethnie die noch tiefer im Wald lebt) kommen vorbei und brauchen Geld. Da haben wir dann eine Hängematte bestellt. Als sie zwei Monate später wieder kamen, was wir nicht geglaubt hätten, brachten sie gleich zwei Hängematten mit. Natürlich haben wir sie beide gekauft. Die Eine hat Michael selber behalten und die Andere wurde in die Schweiz gebracht. So eine Hängematte wird ausschliesslich aus Palmfasern gemacht. Es braucht rund 500 Meter Seil das aus einem einzigen Stück besteht, was natürlich selber von Hand hergestellt wird. Alleine für das verweben des Seils brauchen sie zwei Wochen. Der Handel mit den Waoranis ist immer etwas Spezielles. Sie laufen oft tagelang durch den Wald um zu uns zu kommen. Die Frauen verkaufen ihre Handarbeit um Geld für Salz, Öl, Seife, Reis und andere benötigte Dinge zu bekommen. Die Männer verkaufen manchmal Wildfleisch von Tieren die sie auf dem Weg erlegt haben. Jedes Mal wenn sie da sind kaufen wir etwas von den Frauen und geben ihnen auch noch was zu Essen mit auf den Weg. Uns ist wichtig nicht nur eine Frau oder Familie zu berücksichtigen. Deshalb kaufen wir immer jeder Person etwas ab, so dass alle etwas verdienen können. So konnten wir einen vollen Koffer mit diversen Sachen gratis in die Schweiz schicken (vielen Dank Christine!).

Waoranifrauen die uns die Hängematten verkauft haben

Wir haben auch viel Schokolade von Kallari mit geschickt. Kallari kauft unseren Kakao.

Michaels Bruder Stefan verkauft im Gasthaus Bad, Hemberg (077 444 81 65) diese Produkte. Dort bekommt man auch mehr Infos zu den Produkten und ihren Produzenten. Der Verkaufserlös wird direkt wieder in unser Projekt gesteckt. Wenn es Anklang findet werden wir versuchen das Angebot auszubauen um so ein weiteres kleines Einkommen für die umliegende Bevölkerung zu schaffen. Wir würden uns sehr freuen wenn wir zumindest die Kosten decken könnten. Falls jemand einen speziellen Wunsch hat, z.B. nur die Naturfäden aus Palmfasern (Armbänder sowie Hängematte sind daraus gefertigt) oder eine extragrosse Hängematte und es nicht eilt, der kann sich direkt bei uns melden:

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    Wiederaufforstung, ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk

    Wir haben mit der Wideraufforstung von ca. drei Hektaren alter Plantage begonnen. Seit wir hier in Ecuador angekommen sind haben wir aus allen Samen die wir bekamen oder gefunden haben Pflänzchen gezogen. So entstand eine ansehnliche Baumschule mit über 1200 Pflanzen von über 30 Arten. Nun war es endlich soweit und wir konnten mit der Wiederaufforstung eines grösseren Stücks beginnen. So einfach das klingen mag es ist harte körperliche Arbeit. Zuerst mussten wir in der alten Plantage Wege öffnen und alle „ungewollten“ Pflanzen rausschneiden. Das ist z.B. Zuckerrohr das hier im Regenwald nichts verloren hat weil es die Böden mit der ohnehin sehr dünnen Humusschicht stark auslaugt. Dann mussten die Pflänzchen mit Hilfe von Schubkarren, soweit wie das möglich war, in den Wald gebracht und den Rest der Strecke getragen werden.

    Wir haben über 200 junge Bäumchen gepflanzt, da mussten wir einige male hin und her laufen. Für jeden einzelnen Baum musste ein Loch gegraben werden und zu guter Letzt haben wir von jeder Pflanze natürlich die Koordinaten aufgenommen, so dass wir wissen welche Pflanze wo steht.

    Wir haben acht verschiedene Baumarten gepflanzt, verschiedene Edelhölzer und verschiedene wilde Fruchtbäume. Die Fruchtbäume sind sehr wichtig für die Wildtiere wie z.B. Affen, Nagetiere, Vögel und diverse Insekten. Eine gute Durchmischung ist sehr wichtig für die Artenvielfalt. Mit fünf Leuten brauchten wir fünf Tage bis wir alles gepflanzt hatten. Wer nun denkt die Arbeit sei damit getan der irrt sich leider. Wir werden alle ein bis zwei Monate jede Pflanze kontrollieren gehen und sie nötigenfalls von unerwünschten Kletterpflanzen befreien bis sie dann eine Grösse haben werden um mit solchen Pflanzen gut leben zu können. Bei den Fruchtbäumen geht das schneller als bei den Edelhölzern, die wir die nächsten zwei bis drei Jahre begleiten werden.

    Frisch gepflanztes Chunchobäumchen

    Für diese Bäume kann man eine Baumpatenschaft erwerben und so aktiv bei der Wiederaufforstung in unserer Region mithelfen. Für all diejenigen die auf der Suche nach sinnvollen Weihnachtsgeschenken sind und nicht wissen was sie ihren Lieben schenken sollen ist eine Baumpatenschaft eine ausgezeichnete Alternative zum „obligaten Staubfänger“. Eine Baumpatenschaft gilt für Lebzeiten und setzt weder Staub an noch muss sie bei der nächsten Entrümpelungsaktion wegen Platzmangels entsorgt werden. Die Patenschaft bekommst du für den Betrag, den dir oder der beschenkten Person ein Baum wert ist. Mit jeder Patenschaft bekommt man eine Urkunde mit Pflanzenart und den Koordinaten wo sich das Bäumchen befindet damit man im Internet den Standort nachschauen kann. Jeder der seinen Baum besuchen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen bei uns. HIER findest du mehr Infos dazu. Wir wünschen allen eine ruhige und besinnliche Adventszeit und dass ihr gesund bleibt.

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    Besuch in der Schweiz

    Letzten Monat war Michael zu Besuch in der Schweiz. Er sich dreieinhalb Wochen Zeit genommen um über unser Projekt zu berichten und Vorträge zu halten darüber was bisher geschehen ist und natürlich auch um neue Spenden zu sammeln. Jetzt können wir mit vollem Tatendrang weiter Planen. Der Besuch in der Schweiz war für ihn sehr schön und lehrreich. Er durfte einen Schweisserkurs bei seinem Bruder in der Schlosserei besuchen. Dort bekam er einen groben Einblick ins Schweissen. Natürlich hat er auch Urlaub gemacht und sich mit Freunden getroffen, Familie besucht und konnte sich dabei auch etwas erholen vom ganzen Trubel hier in Ecuador. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen die Michael unterstützt haben sei es in Form von finanziellen Beiträgen für unser Projekt aber auch durch Unterkunft und Verpflegung und natürlich auch für das Ausleihen von Autos, so dass Michi immer schön flexibel bleiben konnte. Dadurch konnte Michi sein Bein richtig schonen und war nach seiner Rückkehr wieder voll einsatzfähig und voller neuem Tatendrang. In der Zwischenzeit war Joëlle hier auf der Finca Don Sigifredo tätig. Es ist leider noch nicht möglich, dass die beiden gemeinsam verreisen können. Deshalb hat sie während der Abwesenheit von Michi viele seiner Aufgaben übernommen. Es ist beindruckend, was alles täglich gemacht werden muss. Wenn man zu zweit ist fällt das manchmal gar nicht so richtig auf. Zudem waren da ja auch noch die administrativen Aufgaben die in dieser Zeit etwas hinten anstehen mussten. Täglich kamen neue Herausforderungen dazu. Manchmal wusste sie kaum mehr wo ihr der Kopf stand. Die Koordination der Arbeiten konnte sie zum Glück grösstenteils César überlassen. Er arbeitet ja schon seit etwas mehr als einem Jahr bei uns und kennt sich deshalb bestens aus.

    Michael ist mit einer Drohne im Gepäck aus der Schweiz zurückgekommen. AmaSelva hat diese grosszügigerweise Selva Viva gespendet. Noch in der Schweiz konnte Michi bei seinem Freund Patrick, der die gleiche Drohne besitzt, Flugunterricht nehmen. Die Drohne dient Selva Viva zur Überwachung des Schutzwaldes, um darüber zu fliegen und zu kontrollieren ob Bäume rausgefällt werden und natürlich auch als Abschreckung für Wilderer. Die hohe Auflösung der Kamera erlaubt es uns, beim Zoomen von Bildern die in einer Höhe von 200 Meter gemacht wurden, die Gesichter von Menschen zu erkennen. Michi übt nun fast täglich über den Wald zu fliegen und dabei die nötige Flugroutine zu erlangen. Da die Drohne eine sehr grosse Reichweite hat können wir von unserem Haus aus rund einen Viertel des ganzen Schutzwaldes von Selva Viva sowie unseren eigenen Wald überfliegen. Wie schön wenn Arbeit auch richtig Spass macht.

    Als Michael endlich zurückkehrte und nachdem Joëlle ihn informierte was alles gelaufen war, brauchte auch sie eine kleine Auszeit. Unsere lieben Tanten haben extra für Joëlle einen kleinen „Batzen“ mitgegeben, so dass sie sich drei Tage lang eine Auszeit in den Thermalquellen von Papallacta nehmen konnte. Sie lag so lange im heissen Wasser bis ihr fast Schwimmhäute wuchsen und sich Kiemen bildeten. Danach kam sie erholt und entspannt wieder zurück. Sie konnte diese kleine Auszeit richtig geniessen. Nach ihrer Rückkehr gab es eine Überraschung wenn nicht sogar eine kleine Sensation. Denn unsere Kuh Asia, hatte endlich ihr Kalb geworfen. Wir hatten schon fast nicht mehr daran geglaubt, denn seit wir damals 2020 hier ankamen, war sie immer die dickste Kuh auf der Weide. Wir waren kurz davor einen Tierarzt zu bitten eine Kontrolle durchzuführen ob sie tatsächlich trächtig ist.

    Endlich haben wir den Vertrag für die Finca Don Sigifredo bekommen um für Selva Viva im Schutzwald ca. drei Hektaren aufzuforsten. Als Gegenleistung dürfen wir eine halbe Hektare alte Kakao Plantage, die an unsere Finca grenzt, bewirtschaften. Umgehend haben wir damit begonnen diese Plantage frei zu schneiden, zu säubern und die Bäume etwas zurückzuschneiden. Wir hoffen, dass wir nicht zu spät waren beim Rückschnitt der Plantage, denn die Kakao Blüte hat bereits begonnen. Nun haben wir insgesamt rund eine Hektare Kakao der wir durch neue Pflanzung eine weitere Hektare hinzufügen möchten. Für das Wiederaufforsten der drei Hektaren haben wir bereits Pflanzen gezogen und werden nächsten Monat rund 200 Bäume auspflanzen.

    Mit Michis Rückkehr haben wir einen kleinen Bauauftrag für Christines Schulhäusschen bekommen. Es wird ein grösserer Aussenbereich entstehen und der Dachstock wird zu einer Wohnung für die Lehrer ausgebaut. Da sind wir im Moment dran und mittendrin. Das ist hier im Regenwald nicht so einfach, denn man darf beim Einkaufen nichts vergessen auch keine Kleinigkeiten wie Schrauben, Nägel usw. Der nächste Baumarkt ist eine Stunde von uns entfernt, man kann da nicht mal eben hinfahren um noch schnell etwas Fehlendes zu besorgen…

    Umbau des Dachstocks zum Wohnbereich

    In den letzten drei Wochen fiel hier kaum Regen und die Böden sind stark ausgetrocknet. Der Fluss Arajuno ist sehr, sehr niedrig, so dass man jetzt sogar an gewissen Stellen knietief hindurchwaten kann. Wenn es im Regenwald nicht mehr regnet ist das ein Problem. Unsere Quellfassung droht zu versiegen und falls es soweit kommen sollte werden wir ein riesiges Problem haben. Denn Wasser ist Lebensgrundlage. Auch für das Auspflanzen ist es wichtig, dass der Boden genügend feucht ist. Letzte Nacht kam endlich das langersehnte Gewitter. Es hielt acht Stunden mit Blitz, Donner und etwas Regen an. Es war aber nur der berühmte Tropfen auf den sprichwörtlich heissen Stein denn es fielen nur 20 mm. Der Regen wurde von der Erde direkt aufgesogen.

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    Erfahrungsbericht aus dem Regenwald von Luca

    Nach fast zwei Monaten hier auf der Finca Don Sigifredo im Regenwald von Ecuador geht mein Abenteuer langsam zu enden und es ist an der Zeit mein Erlebtes noch einmal Revue passieren zu lassen. Es war eine schöne Zeit mit vielen neuen Eindrücken und tollen Erfahrungen. Alles begann damit das Joëlle mich in Quito am Flughafen abholte und wir gemeinsam die Fahrt von Quito zu ihnen nach Hause in den Regenwald starteten. Nachdem wir mehrere Stunden gefahren sind mussten wir eine ungeplante Pause von zwei Stunden einlegen da die Straße auf Grund eines Erdrutsches nicht mehr befahrbar war. Nach langem Warten konnte ein großer Bagger die Straße von Schlamm und großen Steinen endlich befreien. Nach insgesamt acht Stunden haben wir dann bei Nacht endlich die Finca Don Sigifredo erreicht und ich wurde gleich von Michi und den drei Hunden herzlich empfangen. Nachdem ich von Michi und Joëlle alles gezeigt bekommen habe und die ersten Eindrücke verarbeiten konnte ging es auch schon los mit der Arbeit. So bin ich als erstes mit Michi zu den Kühen gewandert und er erklärte mir viele interessante Dinge die man in Bezug auf die Haltung und den Umgang mit Kühen beachten muss. So fingen wir dann an die ganze Herde von einer Weide zurück Richtung Haus zu treiben wo Sie einen betonierten und eingezäunten Platz haben um die Kühe auf mögliche Verletzungen und Parasiten zu untersuchen. Nach getaner Arbeit nahm mich Michi mit und zeigte mir die schönste Ecke ihres Landes. Dort wollen sie in hoffentlich naher Zukunft ihr eigenes Haus und angrenzende Volontärs Unterkünfte komplett aus Bambus bauen. Michi zeigte mir ebenfalls wo Sie vorhaben ein Haus mit Becken für die Behandlung und Verarbeitung von Bambus zu Bauen. Er erklärte mir, dass die vielseitige Nutzung des Bambus in dieser Region früher sehr verbreitet war aber seit die Leute die Kettensäge entdeckt haben kaum noch Bambus als Baumaterial eingesetzt wird und man lieber große dicke Bäume fällt um Häuser zu bauen. Das Ziel von Michi und Joëlle ist die nachhaltige Bewirtschaftung und Aufforstung des Regenwaldes. Dafür tun Sie auch sehr viel, in einem aus Bambus gebauten Gewächshaus ziehen sie viele verschieden Baumarten wie z.B Mindal, Cedro, Chuncho, Moral Bobo u. v. m. die mit viel Arbeit zu kleinen Setzlingen heranwachsen. Aktuell warten mehr als 500 Bäumchen darauf bald ausgepflanzt zu werden und das bringt uns der Wiederaufforstung des Regenwaldes einen Schritt näher.

    Gewächshäus aus Bambus

    Das nächste große Projekt an dem ich mitwirken durfte war eine Stützmauer aus alten Auto- und LKW-Reifen zu bauen. Es drohte ein großer Hang direkt an der Zufahrtsstraße zum Haus ab zu rutschen was dringend verhindert werden musste da die Straße ebenfalls drohte mit ab zu rutschen und es dann nicht mehr möglich wäre das Haus zu erreichen. So lernte ich dann auch César kennen der bei Michi und Joëlle angestellt ist. Er wirkte direkt sehr sympathisch und wir konnten uns auch recht gut auf Englisch verständigen was hier bei den einheimischen Kichwas, zu denen César gehört, nicht selbstverständlich ist da der Großteil kein Englisch spricht. César ist nicht nur für die Durchführung von den Arbeiten die bei Finca Don Sigifredo anfallen zuständig sondern er sorgt auch dafür, dass für große Projekt wie die Stützmauer auch passende Aushilfsarbeiter da sind. Und so organisierte er vier Arbeiter die ebenfalls alle von der Indigenen Gemeinde der Kichwas stammen. So bekommen Joëlle und Michi nicht nur große Projekte schneller fertig sondern unterstützen zu gleich die verschiedenen Familien der Kichwas mit Arbeit und fördern den sozialen Austausch mit den Einheimischen. Die Stützmauer zu bauen war sehr anstrengend und nach einer Woche Arbeit mit stundenlangem Kies schaufeln, Pfosten in den Boden schlagen und Reifen verdichten waren mehr als 400 Reifen in den Hang eingebaut und ich war erstaunt wie stabil so eine Mauer aus Reifen sein kann.

    Arbeiten an der Stützmauer aus alten Reifen

    Das schönste nach getaner Arbeit ist es abends ein kühles Bier zu trinken und interessante Gespräche mit Michi und Joëlle zu führen oder einfach mit Kopfhören in der Hängematte zu liegen und den Sonnenuntergang zu genießen. So kann sich mein Körper perfekt von der kräftezehrenden Arbeit erholen und wieder Energie aufladen für den nächsten Tag. Ein weiteres großes Projekt war es die Kakao Plantage, die lange nicht mehr bewirtschaftet wurde, von den ganzen Pflanzen zu befreien die in der Zwischenzeit die ganze Plantage überwachsen haben. Bei dieser Arbeit ist es von Vorteil wenn man langärmlige Kleidung trägt sowie Handschuhe und Kappe. Überall sind haarige Raupen oder Ameisen die man nicht gerne auf seinem Körper haben will. Es war viel Arbeit die ganze Plantage wieder frei zu schneiden aber die Arbeit hat sich gelohnt nun können Michi und Joëlle anfangen die Kakao Plantage zu bewirtschaften und so ein Nebeneinkommen aufbauen.

    Finca Don Sigifredo
    Bild: Luca Reinwald

    Es gibt aber nicht nur Arbeit bei Finca Don Sigifredo sondern es gibt auch viele tolle Sachen in der Region in der wir uns befinden zu entdecken. So waren wir einmal im amaZOOnico. Die Auffang- und Auswilderungsstation für viele verschiedene Tiere die im Dschungel Leben liegt nur fünf Minuten mit dem Kanu Fluss abwärts. Es gibt aber auch eine kleine Schokoladen Produktion die man besuchen kann und wo man eigene Schokolade herstellt. Oder einen botanischer Garten in dem man viele verschieden Pflanzen und Kräuter sehen kann die in der Kichwa Kultur heute noch als Medizin oder für schamanische Rituale eingesetzt werden. Dort bekommt man auch eine Vielzahl unterschiedlicher Fallen für die Jagd zu sehen und einem wird demonstriert wie sie funktionieren. Aber das schönste finde ich, war der Besuch bei César daheim der uns zum Fußball und Volleyball spielen eingeladen hat. Dort konnte man noch einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen wie die Kichwas heute leben. Es war ein tolle Erfahrung mit der ganzen Familie ob Jung oder Alt zu Spielen und Spaß zu haben. Alles im allem bin sehr glücklich das Abenteuer gewagt zu haben und zwei Monate hier mit Michi und Joëlle gelebt und gearbeitet zu haben. Es hat mir viele neue Erkenntnisse und viele schöne Momente beschert die ich ganz sicher nicht mehr so schnell vergessen werde. Das Projekt Finca Don Sigifredo kann ich jedem empfehlen der sich für den Schutz des Regenwaldes einsetzen möchte und gerne neue Kulturen kennenlernen will.

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    SOLIDARITÄTSMARSCH IN WÜRENLOS

    Bericht von Patrick Cagliuli

    Am Donnerstag den 17. September 2020 um 13.30 Uhr haben die Klassen ab der Mittelstufe bis zur Oberstufe am Würenloser Solidaritätsmarsch teilgenommen. Wegen der besonderen Lage mussten die Abstandsregeln eingehalten werden und auch die Spendensuche war nur im engeren familiären Umfeld angesagt.

    Aber vor allem in diesen besonderen Zeiten ist die Solidarität sehr wichtig. Für uns in der Schweiz kaum spürbar was es bedeutet, denn bei uns funktioniert alles bestens. Wenn wir erkranken dann haben wir Ärzte und Spitäler, was in einem Drittweltland Kampf ums Überleben bedeutet.
    In diesem Jahr hat sich die Mittelstufe der Schule Würenlos für ein Projekt vom ehemaligen Klassenlehrer Beni Brügger entschlossen.

    Die Unterstützung von Strassenkindern in Kongo – Im „House of Grace“ werden für diese Strassenkindern gute Lebensmöglichkeiten geboten, in der Stadt Bunia werden Mahlzeiten, Schulmöglichkeiten und eine Unterkunft gegeben.

    Die Oberstufe der Schule Würenlos hat sich für den Schutz des Regenwaldes eingesetzt.
    Ehemalige Angestellte des Zürcher  Zoo’s sind nach Ecuador in den Amazonas ausgewandert, um dort einen nachhaltigen Schutz des Regenwaldes zu gewähren. Das Projekt heisst Finca Don Sigifredo und es handelt sich um ein Schulungszentrum für den nachhaltigen Schutz des Regenwaldes um so die Einheimischen in der Pflege und der örtlichen Natur auszubilden.

    Die Schule Würenlos hat in den letzten Jahren für folgende Projekte gesammelt:
    Projekt 2019 „Milel Elimu Centre“ zu Gunsten einer Schule in einem Armenviertel von Mombasa
    Projekt 2018 „Bessere Schul- und Berufsbildung in einem Dorf der Savannenregion von Nord-Togo“ Aufbau eines Lernateliers für Schneiderei-Lehrtöchter sowie die Beschaffung von Unterrichtsmaterial für die Primarschule im Dorf Bombouaka
    Alle Projekte werden durch die Drittweltgruppe Würenlos organisiert. Diese besteht bereits seit 25 Jahren. Sie bieten Hilfe für:
    Bildung und Ausbildung von Kindern, Frauen, Bauern, Handwerkern etc…
    Aufklärung über Hygiene, Gesundheitsvorsorge, AIDS, Familienplanung etc…

    Was mich am meisten beeindruckt und mich motiviert am Solidaritätsmarsch teil zu nehmen ist das Motto der Drittweltgruppe Würenlos:

    „Gibst du einem Hungernden einen Fisch, so hat er zu essen für einen Tag. Lernst du ihn aber fischen, so hat er zu essen ein Leben lang“

    http://drittweltgruppe-wuerenlos.ch
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    Grundstücke

    Hier befindet sich die Finca Don Sigifredo und das sind die Grundstücke die wir bewirtschaften werden

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