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Kuhsammelplatz, Wasser, Offline und andere Probleme

Hier kämpfen wir mit etwas anderen Problemen als man das in der Schweiz tut. Der Strom ist hier nicht immer konstant. Die Schwankungen sind enorm und das bekommen die Elektrogeräte zu spüren. Beispiel: unser Luftkompressor würde theoretisch 8 Bar Leistung bringen. Wenn aber die Stromspannung gerade wieder schlecht ist, und das ist sie meistens, bringt er nur 3 Bar hin. Da muss man durch und manche Elektromaschinen laufen dann halt nur auf halber Leistung. Natürlich haben wir auch einige Stromausfälle. Die sind aber meistens nur kurz während zwei bis drei Stunden. Das Längste das wir hatten waren 36 Stunden ohne Strom. Da muss man sich gut überlegen was man zum Kühlschrank raus nimmt, denn die Türe muss schnell wieder geschlossen werden sonst wird alles warm und verdirbt. Ab 18.00 Uhr braucht man dann Kerzen, die immer im Haus sein müssen. Kein Strom zu haben ist nicht so schlimm, schlimmer ist es wenn das Wasser ausgeht. Wir hatten dieses Problem letzte Woche. Die Arbeiter haben beim Betonieren den ganzen Wassertank gelehrt und Luft angezogen. Unsere Quelle ist rund 1,5 km weit entfernt. Durch die Luft in der Leitung haben sich feine Ablagerungen gelöst und die Leitung verstopft. Michael ist in der Nacht noch schauen gegangen ob er ein Loch in der Leitung findet. Als nach einer Stunde die Taschenlampe den Geist aufgab war uns klar: kein Wasser in dieser Nacht. Wir mussten sehr sparsam mit dem Resten den wir noch hatten umgehen. Am nächsten Morgen ging Michi gleich nach Sonnenaufgang wieder auf die Suche des Problems, denn die Arbeiter mussten weiter Betonieren können. 1500 Meter Leitung durch den Wald mussten kontrolliert werden. Man fängt von hinten an damit man so wenig Wasser wie möglich verliert. Nun gut, das Problem lag bei der ersten Kupplung. Das heisst die ganze Leitung hatte sich mit Luft gefüllt. Wir Lösten die Verstopfung und hofften, dass es bald wieder fliesst. Das war so ein Tag wo man besser nicht aufgestanden wäre. Es kam Wasser aber nur tröpfchenweise. Michi hatte eine Idee und brauchte dazu aber eine Ansaugpumpe. Er also los, mal schnell in den Baumarkt (HA HA), nach Tena gefahren um eine Pumpe, 10 Sack Zement und sonstige Kleinigkeiten zu kaufen. Das dauert nur ca. drei bis vier Stunden. Aber die Pumpe war dann da. Nachdem Michi sie installiert hatte floss schon mal etwas mehr Wasser aber mit viel Luft gemischt. Um 18.00 Uhr, als wir schon gar nicht mehr daran geglaubt haben, kam auf einmal der ganze Dreck aus der Leitung und das Wasser floss wieder normal, aber nur mit Hilfe der Pumpe. Um 19.00 Uhr haben wir dann die Pumpe ausgeschaltet und ab da floss es wieder so als ob nichts gewesen wäre. Ohne Strom kein Problem – ohne Wasser nicht schön!

Als wir mit dem Schreiben dieses Blogs angefangen haben, hatten wir noch Internet. Aber seit letztem Freitag nicht mehr. Joëlle hat den ganzen Montag in Tena verbracht um rauszufinden, dass durch eine Kette von Missverständnissen und Missgeschicken unser Vertrag für den Internetzugang unwiderruflich aufgelöst wurde. Das bedeutet, wir müssen jetzt einen neuen Internetanbieter finden. Das wird sicherlich einige Zeit dauern, wir hoffen aber, dass wir bis Ende Jahr wieder Internet in unserem Zuhause haben werden. Jetzt müssen wir für alle „online Sachen“ (seit der Corona Krise alles) nach Tena zu unserem Freund Sigi fahren. Er hat zum Glück seit letzter Woche einen Zugang. Bei ihm hat’s ungefähr drei Monate gedauert, bis er online war.

Die Bauarbeiten des Corrals (Sammelplatz der Kühe) sind sehr schnell vorwärts gegangen. In den letzten regenfreien Tagen konnten wir das Zementieren des Bodens fertig stellen. Auch ohne fliessendes Wasser mussten die Arbeiten weitergehen. Schwups schnappten wir uns zwei 60 – 70 Liter Tanks und trugen Wasser vom Fluss hoch. Das verlangsamte die Arbeiten und es wurde etwas schwieriger. Aber wir sind froh, dass der Corral jetzt fertig ist und nächste Woche (wenn der Zement getrocknet ist) für die Kühe in Betrieb genommen werden kann. Denn die Deparasitierung der Tiere steht an.

Übrigens hat am 1. November Torrera ihr erstes, bei uns geborenes, Kalb geworfen. Es ist ein Mädchen das wir Sherry tauften.

Sherry versteckt sich bei der Mama
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