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Unsere Reise

Als wir 2013 aus Ecuador in die Schweiz zurück kehrten wurde uns schnell bewusst, dass wir bald wieder zurück wollten. Wir träumten und planten eine ganze Weile und 2019 wurde es sehr konkret. Als wir unseren Projektplan fertig gestellt hatten nahm das Ganze sehr schnell Fahrt auf. Im November 2019 kündigten wir den Mietvertrag unseres Hauses und unsere Jobs da wir Anfang April 2020 unser Projekt in Ecuador verwirklichen wollten. Doch dann kam Corona und wir wurden jäh gebremst. Nach mehreren Wochen des Wartens und etlichen Gesprächen mit der Fluggesellschaft KLM bekamen wir endlich einen Flug. Aber leider nicht ab Zürich sondern ab Amsterdam (dafür direkt bis Quito). Die Vorbereitungen für diese Reise stellten sich wegen Corona als sehr kompliziert heraus.

Am 2. Juli mussten wir einen Corona Test machen lassen, damit wir überhaupt fliegen und auch in Ecuador einreisen durften. Am 4. Juli holten wir ein Mietauto in Zürich ab welches wir in Amsterdam am Flughafen wieder zurückbringen sollten. Jetzt ging das grosse Beladen des Autos los. Denn die Hundeboxen (kleine Einfamilienhäuser) von Sinchi und Bombi mussten neben unseren 4 Koffern und dem ganzen Handgepäck auch hinein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (2.00 Uhr) begann unsere Reise.

Bombis Einfamilienhaus

Die Fahrt nach Amsterdam war mit wenig Verkehr sehr entspannt. Wir machten zwei Stopps um Spaziergänge mit unseren Hunden zu machen. Sinchi nahm die Autofahrt recht gelassen, Bombi war viel gestresster da er nicht wusste wo ihn die Reise hinführen sollte. Am Flughafen bezogen wir zuerst das Hotel. Es war ein logistischer Aufwand die Hundeboxen, das Gepäck und die Hunde reinzubringen. Doch das Hotelpersonal war sehr hilfsbereit, da sie wegen Corona fast keine Gäste hatten.

Luxushunde im Hilton

Danach gaben wir das Auto zurück und erkundigten den Flughafen, da wir vorbereitet sein wollten für den nächtsten Tag. Leider konnten wir das Gepäck nicht am Vortag aufgeben und wir bekamen unterschiedliche Informationen wegen der Hunde wo und wie wir sie am nächsten Tag abgeben sollten. Wir machten noch mehrere Spaziergänge mit den Hunden um sie etwas zu beruhigen. Aufgrund der Müdigkeit und weil wir am nächsten Tag um 7.00 Uhr am Check-In sein sollten gingen wir früh schlafen. Um 3.00 Uhr nachts weckte uns Bombi, da er dringend Pipi gehen musste. Der Stress machte ihm zu schaffen. So machte sich Michi auf einen nächtlichen Spaziergang rund um den Flughafen. Bereits um 5.00 Uhr ging der Wecker los, da der letzte Spaziergang auf europäischem Boden für die Hunde anstand.

Dann kam die nächste logistische Herausforderung: Die Hundeboxen und das Gepäck mussten zum Check-In gebracht werden. Auch da half uns das Personal des Hotels sehr zuvorkommend.

Nun standen wir am Check-In mit unserem ganzen Hab und Gut und unseren zwei Fellnasen. Joëlle erfuhr beim Check-In, dass unsere Hunde wohl mit auf den Flug kommen durften aber sie nicht bezahlt seien, da KLM anscheinend die Zahlung für zwei falsche Flüge verbucht hatte. Wir mussten deshalb nochmals die Tickets für die Hunde von Amsterdam nach Quito bezahlen. Nach 3/4 Stunden konnten wir endlich auch unser Gepäck einchecken und auch die Hunde am entsprechenden Ort abgeben.

am Check-In

Im Flugzeug hat der Captain uns mitgeteilt, dass wir wegen eines kleines technischen Problems mit fünf Minuten Verspätung abfliegen würden. Schlussendlich waren es zwei Stunden Verspätung, da es ein grösseres Problem zu sein schien. Der Flug war angenehm und ruhig.

Mundschutzobligatorium während des ganzen Fluges
Da wir luxuriös flogen konnten wir (auch Michi) gut schlafen

Nach dem 11-stündigen Flug trafen wir in Quito ein und stellten fest, dass die Ecuadorianer noch grössere Panik vor Corona haben als die Schweizer. Wir mussten quer durch den ganzen Flughafen in einen Raum gehen wo alle Passagiere festgehalten wurden wegen der Corona-Tests. Dort begrüssten uns fünf Leute in Vollmontur und Ganzkörperanzügen die aussehen wie Marsmenschen. Wir wurden über eine Stunde festgehalten. Die Nervosität bei Michi (wegen der Hunde) stieg. Nur diese erwähnten fünf Marsmenschen kontrollierten (tatsächlich alleine, vielleicht waren alle anderen bereits an Corona erkrankt?) jeden einzelnen Passagier des Flugzeugs. Es wurde Fieber und der Puls gemessen und der Corona-Test musste vorgewiesen werden. Danach mussten wir uns wieder in eine Reihe stellen um mitzuteilen wo wir die Quarantäne machen würden. Da wir ein eigenes Haus und Grundstück haben war dies jetzt tatsächlich einfach.

Zwei Marsmenschen bei der Arbeit sowie eine Marsmenschen-Kontrollperson (ohne Schutzanzug…)

Jetzt mussten wir wieder quer durch den ganzen Flughafen zurück zum Zoll. Dort wurde zum Glück unser Visum problemlos registriert und wir durften endlich ecuadorianischen Boden betreten. Aufgrund der 1,5-stündigen Verzögerung durch die Corona-Panik war unser Gepäck und die Hunde bereits auf dem Förderband am Runden drehen. Wir engagierten drei Gepäckträger die uns halfen unser Hab und Gut und die Fellnasen auf den Parkplatz zu bringen. Dort erwarteten uns bereits unsere lieben Freunde Jessi und Claus mit unserem Auto. Sie haben für uns Lebensmittelvorräte für eine gute Woche eingekauft. Es gab eine längere Diskussion darüber ob wir eine Nacht in Quito verbringen sollten oder direkt nach Hauses fahren würden. Weil es in Ecuador ein Notstandsgesetz gibt welches vorschreibt, dass man mit ungerader Endziffer der Autonummer jeweils nur Montags, Mittwochs und Freitags Autofahren darf war es uns nicht wohl beim Gedanken noch zwei Tage in Quito zu bleiben (ja wir haben die Endziffer 7). Wir hatten ja auch unterschrieben, dass wir uns sofort in Quarantäne begeben würden.

Auf dem Parkplatz am Flughafen in Quito

Wir fuhren mit über drei Stunden Verspätung um ca. 19.00 Uhr los in Richtung Regenwald. Die Fahrt nach Tena war relativ entspannt da wir wie erwähnt im Flugzeug etwas geschlafen hatten. Um 22.00 Uhr holten wir in Tena den Schlüssel zu unserem Haus ab. Von dort aus fuhren wir eine weitere Stunde in den Wald. Die letzten fünf Kilometer bis zu unserem Haus ist die Strasse momentan in sehr schlechtem Zustand. Man stelle sich vor: Die Strasse nach Alprüti ist im Vergleich dazu eine Autobahn. Um 23.15 Uhr kamen wir glücklich aber völlig übermüdet in Puerto Barantilla an. Wir entluden das Auto und verschafften uns einen ersten kleinen Überblick über das Haus. Nachdem wir unser Bett schlafbar gemacht hatten tranken wir ein wohlverdientes Bierchen welches wir von Jessi und Claus bekommen hatten. Die rund 55-stündige Reise ging weder an uns noch an unseren Hunden spurlos vorbei. Sinchi hat es grossartig gemacht, jedoch Bombi war immer noch sehr gestresst. Deshalb durften die beiden bei uns im Schlafzimmer übernachten.

Endlich angekommen
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