Kategorien
Allgemein

Auszeit im Regenwald

Ein Bericht von Tina Schwizer und Thömi Wüst

Unsere Ferienzeit in Ecuador begann damit, dass wir uns einen Businessflug gönnten um bereits erholt in Quito anzukommen. Die Bestellliste von Michi und Joëlle war lang und es kamen noch weitere Geschenke für ecuadorianische Freunde dazu, damit auch diese überrascht werden konnten. Somit waren unsere vier Koffer schnell prall gefüllt. Nachdem wir den Corona-Test überstanden hatten, ging es am 28. Dezember frühmorgens auf den Flughafen Zürich.

Tina im Flugzeug

Nach dem Zwischenstopp in Amsterdam landeten wir nachmittags (Ortszeit) in Quito. Dort wurden wir von Jessie und Claus (Casa Helbling) freudig erwartet. Am nächsten Tag bestellte uns Jessie ein Taxi nach Puerto Barantilla. Nach gut 3,5 Stunden Fahrt, hatte es unser Fahrer (und auch wir ;-)) ohne grosses Risiko durch die unterschiedlichen Strassenlandschaften geschafft. Es war ein herzliches Wiedersehen mit Michi (Bruder von Thömi), Joëlle (Lieblingsschwägerin) und den drei Hunden Sinchi, Bombi und Yuma. Michi zauberte trotz gebrochenem Bein eine erfrischende Piña Colada mit eigener Kokosnuss als Begrüssungsgetränk. Mhmmm lecker war‘s! Danach zeigte er uns das Umland und das Haus. Nachdem auch die hungrigen Mägen gefüllt waren, haben wir die Koffer geöffnet und die Augen von Michi und Joëlle zum Strahlen gebracht. Lustig was so ein Koffer bewirken kann.
Am selben Abend kamen auch die Tierpfleger Jan und Sebastian für zwei Nächte zu Besuch. Sie verbrachten ihre 4 Wochen Ferien im nahegelegenen amaZOOnico und halfen dort tatkräftig mit.

Am nächsten Tag fuhren wir mit Joëlle nach Tena um die Wocheneinkäufe zu machen und uns Stiefel zu organisieren, weil ohne diese, geht im Regenwald praktisch nichts. So viel wie möglich versuchten wir während unseren Ferien zu faulenzen, um uns mal wieder so richtig zu erholen. Parallel waren wir interessiert, viel zu entdecken. So waren wir zu unterschiedlichen Zeiten wach und aktiv. Kurz, Siesta ist einfach eine tolle Sache! 

Vanilleplantage

Später machten wir gemeinsam eine kleine Entdeckungstour im nahen Hügelgebiet. Dabei zeigte uns Joëlle die neue Vanilleplantage und nach einem weiteren Aufstieg, die oberen Weiden wo sich aktuell die Kühe befanden. Mit einem Augenzwinkern bat uns Joëlle, die Kühe mit ihr zu zählen. Dies erwies sich als nicht ganz so einfach, denn das Durcheinander von verschiedenen Fellfarben und -formen, unterschiedlichen Hornstellungen und diversen Grössenausgaben, tummelte hin- und her und rundherum und stupste und schubste. Alle Vierbeiner waren auf der Suche nach den letzten Kraftfutterstückchen. Es zeigte sich, dass das neugeborene Kalb und seine Mutter noch nicht dabei waren. Nach einigen Rufen erschien die Mutterkuh. Später suchten Joëlle und Tina nach dem Kälbchen, denn das war von seiner Mutter versteckt worden. Nach einiger Zeit des Umherirrens, wies die Mutterkuh den Weg, dies war sehr eindrücklich.
Auf dem Rückweg zeigte uns Joëlle die Unfallstelle von Michi und das berühmt berüchtigte „Unfallholz“. Dieses sollte zum Haus gelangen, was Thömi und Jan dann auch versuchten. Dies gelang ihnen zu einem guten Stück und dann kam der Sumpf. Um die Unfallquote mit diesem „Unfallholz“ nicht noch unnötig in die Höhe zu treiben, blieb das „gute“ Stück dann dort liegen und wartete auf „neue“ Herausforderer.

Am 31. Dezember 2020 war der Tag an dem die Ecuadorianer sich eine Puppe bauen um sie mitternachts zu verbrennen und so das Alte zu verabschieden. Dabei ist es auch wichtig, ein Testament zu schreiben. Michis Puppe habt ihr sicher bereits in diesem Blog entdeckt. Ganz ehrlich gesagt, bei uns wurde es nicht Mitternacht, denn wir alle waren so müde, dass wir beschlossen, irgendwo auf der Welt ist es 0 Uhr und wir gehen jetzt schlafen.

Michi mit Muñeco

Einmal gingen wir in den amZOOnico, um uns ein Bild von der Situation dort zu machen. Am 2. Wochenende kamen Claus und Jessie zu Besuch. Ein gemütlicher Abend mit dem Feuer, welches nur mit Hilfe eines Föns brennen gelernt hat.

Jessie mit Fön

Ab Sonntag hüteten wir die Finca alleine. Die vier „Ecuadorianer“ reisten nach Quito und wir hatten etwas Zeit für uns. Die Hunde, die Meerschweinchen und Luke, das Kalb, wurden von uns versorgt. An Zwei Tagen haben wir für die Arbeiter und uns gekocht, was uns grossen Spass machte.

Luke und Mike

Am Donnerstag gingen wir auf eine Kanutour mit Sebastian und Jan, rund um die Insel Anaconda. Dabei besuchten wir die Chocolate Lodge, welche von einer Kichwa-Frau betrieben wird. Es war ein eindrückliches Erlebnis, zu sehen, wie die Einheimischen Schokolade herstellen. Als Abschluss der Tour gab es Tilapia mit Beilagen, ein Mittagessen bei den Einheimischen. Zwischen den Touren und dem Arbeiten (z.B. Pflanzen umtopfen) gingen wir zweimal in die Plantage von Joëlle und Michi. Natürlich geleitet von meinem Bruder. Anstelle einer halben Stunde, ging es dann meistens ein bis anderthalb Stunden ;-).

Die Ferien in Puerto Barantilla waren erholsam. Naja, ausser den lästigen und hartnäckigen Sandfliegen. Auf die könnten wir grosszügig verzichten. Den Abschluss unserer Ferien machten wir dann auf 3500m in Papallacta (Thermen). Dies hat Michi im Blog schon beschrieben. Am letzten Montag wurden wir wieder nach Quito verfrachtet, denn wir mussten nochmals einen Corona-Test machen. Nach 2 Nächten in Quito haben wir uns dann von Michi, Joëlle, Jessie und Claus verabschiedet. Viele Stunden später sind wir in der Schweiz spätabends gelandet. Wir wurden von Anja (Tinas Tochter) schon sehnlichst erwartet. Joëlle und Michi, wir danken euch und wer weiss, wann wir wiederkommen ;-).

Thömi und Tina
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner