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Irgendwie fehlt uns die Zeit

Wir haben noch so viel vor aber uns fehlt irgendwie die Zeit. Das letzte Mal haben wir berichtet, dass wir ein Bambushaus bauen dürfen. Da sind wir gerade mitten in der Planung und den Vorbereitungen. Aber es ist etwas schwierig zu planen da das Haus auf der Insel Anaconda gebaut wird. Das bedeutet, dass alle Materialien über den Fluss und dann ca. 200 Meter ins Innere der Insel transportiert werden müssen. Die Insel wird mindestens einmal pro Jahr überschwemmt und deshalb muss das Haus auf Stelzen gebaut werden. Das wiederum bedeutet, dass wir viel Sand und Zement benötigen um die Stelzen zu bauen. Es ist bereits jetzt schon klar, dass da viel getragen werden muss. Dafür wird dann die Familie, die das Haus bekommt und deren erweiterte Familie, zuständig sein. So können Kosten gespart werden. Das Ganze zu koordinieren ist recht schwierig denn es hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, allen voran das Wetter. Bei Regen sind die Materialien doppelt so schwer und bei Sonnenschein ist es nachmittags viel zu heiss. Ja, das ist für uns eine grosse Herausforderung und wir werden sicher nicht mit Schweizer Pünktlichkeit fertig werden, aber wir sind ja auch nicht in der Schweiz. Mal schauen wie wir uns schlagen, auf jeden Fall werden wir euch auf dem Laufenden halten.

Wir haben uns einen Lastenanhänger fürs Auto gekauft der uns das Leben um einiges erleichtert. Nun können wir den Bambus vom Flussufer die ca. 200 Meter zu unserer Anlage fahren und müssen ihn nicht mehr hochtragen. Es ist zwar nicht allzu weit aber eine Bambusstange wiegt durchschnittlich 50 kg und bei einer Anlieferung von 100 Stangen ist man sehr viel schneller und schont den Rücken. Michael hat am Anhänger noch einige Verbesserungen vorgenommen, so dass wir sechs Meter langen Bambus problemlos transportieren können. Wir sind nun auch flexibler beim Einkaufen des Bambus. Da wir jetzt einen Anhänger haben können wir der Strasse entlang einkaufen gehen. Hier in Ecuador braucht man zum Glück keine Anhängerprüfung, die ist „inbegriffen“, etwa so wie früher in der Schweiz. Eine technische Abnahme vom Anhänger braucht es auch nicht. Er darf einfach nicht breiter als 160 cm sein und nicht mehr als 1750 kg Gesamtgewicht haben. Wenn er kein Licht hat darf man nur tagsüber damit fahren und am Ende des Anhängers muss ein rotes Tuch oder Pannendreieck befestigt werden.

Wir sind am Ende der Trockenzeit angelangt, dieses Jahr machte sie ihrem Namen alle Ehre. Wochenlang gab es keinen Regen und wenn er mal kam war das kaum der Rede wert. Die Trockenzeit hat dieses Jahr viel früher eingesetzt als letztes Jahr, bereits anfangs August. Die Flüsse hatten Tage lang einen extrem tiefen Pegelstand, so dass die Kanus nicht mehr normal fahren konnten. Es mussten Fahrrillen ausgehoben und tausende Steine aus dem Weg geräumt werden. Unsere Wasserzufuhr zum Fischteich versiegte und der Wasserspiegel fiel auf einen sorgenerregenden Tiefstand. Zum Glück haben wir Fischarten in diesem Teich die das gut aushalten. Die Schotterstrasse die bei uns vorbei führt löste sich bei jedem vorbeifahrenden Fahrzeug (im wahrsten Sinne des Wortes) in Staub auf.

Strasse löst sich in Staub auf

Der Staub wurde dann mit dem Wind überall ins Haus hinein getragen. So intensiv hatten wir das noch nie erlebt, vor allem nicht über einen so langen Zeitraum. Zum Glück regnet es jetzt wieder ab und zu und die Situation normalisiert sich zusehends.

Wenn das Morgenrot so intensiv ist regnet es am Abend

Viele haben unseren neuen Hund Hector schon einige Male auf Bildern gesehen und er wurde auch schon, als Michael ihn überfahren hatte, in einem Blog erwähnt. Nun wollen wir ihn endlich richtig vorstellen. Hector haben wir von einer befreundeten Farm bekommen. Wir kennen also seine Vorgeschichte und vor allem seine Eltern was eine recht interessante Mischung ist. Die Mutter ist ein rassenreiner sibirischer Husky und der Vater ist ein rassenreiner  Shar-Pei. Als Hector noch kleiner war schien er mehr nach dem Vater zu kommen doch nun hat er die Grösse und Körperform der Mutter, aber die Färbung ist noch die des Vaters. Da beide Eltern Hofhunde sind und klare Aufgaben wie die Bewachung des Hofes und den Schutz der Familie haben, hat unser Hector das quasi schon etwas in den Genen. Die Intelligenz und Treue hat er bestimmt von beiden Rassen und das zeigt sich schon sehr. Er gehorcht super und schaut sich alles von den drei älteren Hunden ab. Natürlich ist er immer noch ein junger Hund und hat Flausen im Kopf. Am liebsten möchte er den ganzen Tag mit Yuma spielen oder mit Michael herum laufen. Den Bewegungsdrang hat er sicherlich von der Mutter. Wenn er so richtig aktiv drauf ist und er Bombi versucht zum Spielen zu bringen erteilt ihm dieser jeweils eine sehr klare und bestimmte Absage die Hector dann aber auch ganz schnell akzeptiert. Er kennt die Hierarchie und an der kann er noch nicht rütteln. So lange unser treuer Gefährte Sinchi noch da ist, wird es da sowieso keine Veränderung geben. Die vier Hunde sind ein gutes Gespann und Hector wird hoffentlich einmal so beeindruckend wie Sinchi oder Bombi werden, die Grösse hat er auf jeden Fall schon bald erreicht. Hoffentlich werden wir noch viele Stunden mit den Vieren verbringen können.

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