Unsere liebe Leitkuh Brunella ist leider gestorben. Sie war eine der ersten Kühe die Sigi (Don Sigifredo) ganz am Anfang gekauft hatte und darum wissen wir, dass sie über 17 Jahre alt wurde. Sie hat dieses Jahr noch ein Kalb auf die Welt gebracht. Wegen ihres Alters war sie die unangefochtene Chefin. Jetzt fehlt sie sehr in der Herde und die anderen Kühe haben noch keine Nachfolgerin erkoren. Das macht unsere Arbeit anstrengender da die Tiere momentan nicht mehr als Herde auftreten und wir sie deshalb oft lange suchen müssen. Das reintreiben zum Sammelplatz ist auch eine Herausforderung da keine voran gehen möchte, hoffentlich finden sie bald eine neue Nummer Eins.
Brunellas Verlust hat uns hart getroffen, leider auch finanziell. Wir wollten sie verkaufen sobald das Kalb etwas grösser ist, aber jetzt ist sie einfach so gegangen. Da sie am Morgen Tod in der Weide lag und ein Schlangenbiss ausgeschlossen ist, haben wir sie Alirio geschenkt. Er ist der junge Familienvater für den wir das Bambushaus bauen dürfen. Wir gaben ihm die Kuh mit der Bedingung das Fleisch so zu verteilen, dass die Familien die davon bekommen ihm dann helfen werden das Material für den Hausbau zu transportieren. Natürlich war er damit einverstanden. Mal schauen wie viele Leute dann wirklich mithelfen werden. Mit dieser Lösung haben wir keine Lohn und Verpflegungskosten, da diese ja somit im Voraus schon beglichen wurden. Nächste Woche geht es endlich mit dem Bau des Fundaments weiter. Wir werden 12 m3 Sand und 50 Sack Zement angeliefert bekommen. Das ganze muss am Montag mit Hilfe eben diesen Familien die Fleisch bekamen auf die Insel transportiert werden, so dass wir bis Ende Jahr die Zementpfosten giessen können.
Wir haben, wie bereits berichtet, einen kleinen Auftrag bekommen wo wir Bambus liefern dürfen. Der hat sich mit Claus Hilfe gerade verdoppelt aber wir sind schon etwas am Rotieren, denn die Lieferung sollte am liebsten Gestern schon gewesen sein. Ja, auch in Ecuador kommt das vor. Wir lassen uns aber darum nicht aus der Ruhe bringen und machen einfach was wir können. Wir merken aber jetzt schon, dass wir bei Eilbestellungen schnell an unsere Grenzen kommen. Wir dachten recht grosszügig gebaut zu haben, aber Michi weiss schon jetzt wo wir uns vergrössern können. Dafür müssen aber noch so einige Bambusstangen verkauft werden oder das Christkindchen legt uns ein riesiges Geschenk unter den Baum.
Wie aus dem Nichts ist ein Tierchen ähnlich dem Borkenkäfer aufgetaucht. Er befällt unsere neu immunisierten Bambusstangen. Genau, das Immunisieren Hilft gegen den Befall von Käfern und anderen Insekten. Leider wissen die Käfer nicht, dass sie beim Fressen sterben und so beissen sie kräftig zu und bohren unsere Stangen an. Nach 1 mm des genüsslichen Festmahls sterben sie dann aber weil sie wegen des Salzes austrocknen. Dem Bambus macht das nichts aber die vielen kleinen Löcher sehen nicht so schön aus wen man die Stangen verkaufen möchte. Wir haben bei unseren Mittarbeitern nachgefragt woher die Kerlchen auf einmal kommen und warum sie nur gerade die neusten Stangen befallen und vor allem warum sie den nicht behandelten Bambus in Ruhe lassen. Keiner konnte uns eine Antwort geben. Auch sie haben ein derartiges Auftreten noch nicht erlebt und während wir so am Reden waren, flogen direkt neue Käfer umher und alle wollten sich verköstigen. Wir haben auch bei anderen Spezialisten nachgefragt und keiner konnte uns sagen woher sie kommen, ausser dass sie bei Neumond vermehrt auftreten. Jetzt müssen wir leider doch etwas Insektengift anwenden um die Plagegeister fernzuhalten. Aber nun wissen wir es und schauen wie sich das weiter entwickeln wird.
Joëlle ist zurück in Ecuador und schon wieder voll bei der Arbeit. Die Gesetze haben mal wieder geändert und wir müssen nun neu ab dem 1. Dezember elektronische Rechnungen mit elektronischer Unterschrift ausstellen. In der Schweiz wäre so was wahrscheinlich sehr einfach zu bewerkstelligen, ist hier aber leider wie immer eine richtig grosse Aufgabe. Alleine die elektronische Unterschrift zu erhalten ist ein Kampf. Ohne die Hilfe unseres Freundes und Anwalt wäre Joëlle vermutlich verzweifelt. Dank ihm hat es recht schnell geklappt und ab nächstem Jahr werden wir nur noch elektronische Rechnungen ausstellen. Natürlich auch nur dann, wenn es Joëlle noch bis Ende Jahr hinbekommt mit der elektronischen Unterschrift auch das nötige Programm runterzuladen und zu aktivieren… Ab dann ist Michi raus, da er der Meinung ist es nicht verstehen zu können. Für Michi ist es eine grosse Erleichterung, dass er nicht mehr alleine hier ist denn die Arbeit ist gerade schon etwas viel und erdrückend.
In der Kakaoplantage schneiden wir gerade die Wassertriebe raus und haben zu unserer Freude festgestellt, dass die Kakaobäume viel mehr Blüten tragen und dass unsere Vanille super wächst. Das Experiment die Vanille an den Kakaopflanzen hochwachsen zu lassen scheint zu funktionieren. Mal abwarten wie die Kakaoernte ausfallen wird und wir hoffen, dass wir nächstes Jahr auch die ersten Vanilleblüten haben werden.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Familien und allen Freunden bedanken die uns immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und natürlich ein riesiges Dankeschön an alle Pflanzenpaten und Gönner, die uns so grosszügig unterstützt haben und wir hoffen, dass sie uns auch weiterhin begleiten werden! Wir wünschen allen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.