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Arbeit – ein kleiner Einblick

Es gibt viel zu tun, wir packen es an. Joëlle ist hauptsächlich für die Administration, Buchhaltung und Ämter zuständig. Michi ist vorallem für die Tiere, die Plantagen und das Grobe zuständig. Die Arbeit von Joëlle ist keineswegs wenig. Die Gänge zu den Ämtern sind sehr kompliziert wie z.B. das Eröffnen eines Bankkontos. Es hat sich über eine Woche hingezogen, bis Joëlle mit Hilfe von Beziehungen und einem persönlichen Empfehlungsschreiben von unserem Freund Uli endlich ein Konto eröffnen konnte. Auch die ganzen Abklärungen zu unserer ecuadorianischen Identitätskarte (Cedula) ist Nervenaufreibend und Zeitraubend. Sie hat es diese Woche endlich geschafft, einen Termin für den «orden de cedulación» zu bekommen. Am 11. Dezember 2020 sind wir an der Reihe, ist ja auch nicht mehr lange hin… und das ist noch nicht der Termin wo wir die Cedula bekommen werden, sondern erst der Vortermin wo, wenn denn alles klappen sollte, ein Auftrag für die Ausstellung erteilt wird. Ob es klappt und wie lange es bis zur Ausstellung dauert, wissen wir noch nicht. Das wird sich dann in fünf Monaten, bei diesem Termin. herausstellen. Nächste Woche muss sie sich um die Überschreibung der Kühe auf uns als Besitzer kümmern. Wir mussten so lange damit warten, weil wir erst die Impfung des Aphtose-Fiebers durch das zuständige Ministerium abwarten mussten. Nun haben wir ein offizielles Dokument wo wir als Besitzer aufgeführt sind. Nur damit ist es jetzt möglich uns bei diesem Ministerium als Besitzer eintragen lassen zu können. Wir rechnen damit, dass diese Eintragung mehr als ein Besuch bei diesem Amt brauchen wird. Um solche und andere Abklärungen machen zu können, haben wir Joëlle ein kleines Büro eingerichtet. Es fehlt noch Einiges, aber unser Holz muss erst trocknen bevor es zu Möbeln verarbeitet werden kann. Auch Joëlles Arbeit ist schweisstreibend. Bei 30 °C im Schatten und 90 % Luftfeuchtigkeit schwitzt man auch im Sitzen.

Joëlle im Büro

Michi ist draussen für die Koordination der temporären Mitarbeiter zuständig. Wir sind noch immer mit der Arbeit des Weideputzens beschäftigt. Da muss man konstant dranbleiben, sonst holt sich der Wald sehr schnell alles wieder zurück. Bei einer Weide brauchten wir eine Brücke, damit die Kühe über ein grösseres Schlammloch hinweg kommen. Im Schlamm sinken sie bis zum Bauch ein. Die Gefahr, dass eine Kuh steckenbleiben könnte ist sehr gross. Deshalb haben wir innerhalb eines Tages eine Brücke gebaut.

Die Arbeit für unsere Pflanzenschule hat begonnen. Die Fundamente für die Pfosten sind betoniert, sie müssen jetzt aber noch trocknen. Der Bambus für die Pfosten des Unterstands ist geschnitten und muss auch noch eine Woche trocknen. Dann können wir Aufrichten. Da viele Arbeiten wie das Betonieren und das Trocknen des Bambus Zeitaufwändig sind, laufen mehrere Projekte gleichzeitig.

Wir sind gerade auch noch dran die Auffahrt zum Haus zu reparieren. Aus alten Autoreifen und mit 12 Kubik Flussteinen wollen wir die Strasse reparieren bzw. eine Stützmauer bauen. All diese Arbeiten kann man natürlich zu unterschiedlichen Zeiten machen. Wenn es regnet können wir Steine schleppen, wenn die Sonne scheint können wir Arbeiten mit elektro- und motorbetriebenen Werkzeugen ausführen. Das bedeutet wir schauen jeden Tag aufs Neue an welchem Projekt wir weiterarbeiten können. Natürlich besprechen wir uns auch mit unserem Mitarbeiter César, der mittlerweile schon so etwas wie unser Vorarbeiter geworden ist.

Die Arbeiten draussen sind sehr schweisstreiben und kärfteraubend. Man kann nicht sagen ob es angenehmer ist vom Regen durchnässt oder tropfnass vom Schwitzen zu sein. Jedenfalls kommt Michi häufig an seine körperliche Grenzen und muss jetzt deshalb lernen körperlich anstrengende Arbeit besser zu delegieren. Er weiss das. Schön ist es aber immer wieder wenn man um 12.00 Uhr zum Mitagessen kommt das Joëlle für die Mitarbeiter und uns kocht. Diese Stunde Mittagszeit geniessen wir und die Mitarbeiter sehr. Denn dann können wir auch mal andere Gespräche miteinander führen und gegenseitig die Kulturen besser kennenlernen.

Bambus zum trocknen

Der Arbeitstag geht von 7.00 bis 16.00 Uhr. Aber wir müssen auch Einkaufen gehen. Wegen Corona ist es uns aber nur Montag, Mittwoch und Freitag gestattet, mit dem Auto zu fahren. Deshalb müssen wir dies während der Woche tun. Das wird dann häufig mit den Behördengängen von Joëlle verbunden. Darum arbeiten wir nicht nur von Montag bis Freitag sondern auch mal Abends und an den Wochenenden. Wir können hier nicht von einer Fünftagewoche sprechen sondern von Zeitabschnitten in denen wir unsere Arbeit erledigen.

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Erste Tage

Die ersten 14 Tage müssen wir in Quarantäne verbringen. Wir dürfen dies in unserem eigenen Haus und auf unserem Land machen. Da unser Land sehr gross ist, haben wir genügend Zeit die Grundstücke zu besichtigen. Die ersten zwei Tage plagte uns noch ein Jetleg und wir hatten noch keinen normalen Rythmus. Am Morgen nach unserer Ankunft besuchte uns Fabian der die letzten vier Monate auf das Grundstück aufpasste. Er zeigte uns die Kühe und texte uns zu mit Informationen die wir aufgrund der anstrengenden Reise nicht aufnehmen konnten. Am Mittwoch gingen wir zum ersten Mal auf unsere bereits bestehende Plantage. Wo wir wie erwartet festellten, dass einige Bäume gefällt wurden um sie zu verkaufen. Ans feuchtwarme Klima müssen wir uns wieder gewöhnen, insbesondere wenn wir zu Fuss im Wald und auf den Weiden unterwegs sind. Das Klima ist vergleichbar mit dem in der Masoala Halle – nur können wir sie nicht verlassen.

Spuren der Holzfäller

Trotz Quarantäne stehen erste dringende Arbeiten an. Unsere Kühe machten sich leider bereits in der ersten Woche selbstständig. Der Zaun war nicht richtig befestigt, so wechselten sie alleine die Weide. Beim Kühe zusammentreiben lernten wir sehr rasch unsere Weiden kennen. Leider sind die Zäune in eher marodem Zustand und die Tore standen alle offen. Deshalb war klar, wir brauchen unseren ersten Mitarbeiter. César ist ein ehemaliger Angestellter von uns im amaZOOnico. Aufgrund der Corona Krise hat er, wie so viele andere, im Moment keine Arbeit. Bis im März arbeitete er als Touristenführer in einem Hotel auf der Insel Anaconda. Wir kontaktierten ihn und er war sehr froh von uns zu hören. Er besuchte uns gleich am darauffolgenden Tag. Er und sein erwachsener Sohn Widi arbeiten jetzt tageweise für uns. Im Moment reparieren sie die erwähnten Zäune und Tore. Dies wird noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

César und Widi


Am Freitag bekamen wir unseren ersten Besuch. Claus und Jessi kamen von Quito um uns zu sehen und brachten uns wieder frische Lebensmittel mit. Am Samstag besuchten uns dann auch schon unsere neuen Nachbarn, die Familie Walraven. Wir werden in Zukunft sicherlich mit Ihnen zusammenarbeiten. Sie haben eine Farm mit Milchwirtschaft und dadurch schon sehr viel Erfahrung mit Kuhhaltung in den Tropen.

unsere Kühe

Weil wir viel zu schnell viel zu viel machen möchten haben wir uns diese Woche etwas übernommen. Die Akklimatisierung dauert eben doch etwas länger als erhofft. Deshalb gehen wir es in den nächsten Tagen wieder etwas ruhiger an.
Nun gönnen wir uns ein ruhiges Wochenende und am Montag (die Quarantäne ist dann endlich vorbei) können wir so richtig durchstarten. Dann geht’s los mit dem bürokratischen Wahnsinn für die Eröffnung eines Bankkontos, das Beantragen der Cedula (ecuadorianische Identitätskarte), Umschreiben des Autos auf uns, Abmelden in der Schweiz und Anmelden bei der Schweizer Botschaft in Quito (als Auslandschweizer) und noch vieles mehr.

Morpho-Schmetterling
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