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Visum Teil 2

Der Generalstreik wurde zum Glück nach 18 Tagen aufgehoben. Der Präsident bzw. seine Vertreter haben sich mit den Parteien an einen Tisch gesetzt. Bei einem Punkt wurde sofort eingelenkt, die Spritpreise wurden sogleich um 15 Cent gesenkt. Neu kostet nun eine Gallone Benzin $ 2.40. Um die anderen neun Punkte zu erfüllen hat die Regierung 90 Tage Zeit bekommen. Falls sie nicht innert dieser Frist erfüllt sein werden geht das ganze wieder von vorne los. Mal schauen wie es weiter geht. Bei uns hat sich nach dem Streik fast alles normalisiert und man bekommt auch wieder viele Produkte. Aber es wird schon noch etwas dauern bis wirklich alles wieder erhältlich sein wird.

Hector völlig erschöpft nach einer Klopapier-Party

Der Streik hatte auch Auswirkungen auf Joëlles Visum, die waren aber eher positiv. Da auch in Quito nicht gearbeitet werden konnte verlängerte sich die Eingabefrist beim Amt und so konnte unsere Anwältin alles rechtzeitig einreichen. Michael hatte ja bereits sein Visum erhalten da dafür als Sicherheit unser Land diente welches auf seinen Namen lautet. Joëlles Visum sollte einfach an Michis Visum angehängt werden weil wir ja verheiratet sind. Und dafür brauchte es, wie bereits berichtet, erneut per Express die internationale und apostillierte Heiratsurkunde. Am letzten Montag bekamen wir dann Bescheid, dass wir beide uns am Donnerstag bei der Ausländerbehörde in Quito einfinden müssen um zu prüfen ob wir eine Scheinehe führen. Dafür brauchte Michael aber natürlich schon wieder eine Migrationsbescheinigung der Ausländerpolizei wo drin steht wie oft und wann er ins Land ein- und ausgereist ist. Seine letzte Bescheinigung war nicht mehr gültig denn, wie könnte es auch anders sein, sie war älter als ein Monat. Weshalb dieses Dokument so enorm wichtig ist bleibt für uns ein Rätsel, denn man holt es bei der Ausländerpolizei und bringt es dann der Ausländerbehörde. Also fuhren wir einmal mehr nach Quito hoch. Das dauert ja auch grad mal nur vier bis fünf Stunden (wenn die Strasse in gutem Zustand ist). Für Michael organisierten wir einen Übersetzter der ihm bei der Befragung helfen würde. Die Beamten in Quito haben leider nicht viel Geduld und die Erfahrung zeigte, dass sie Fragen nicht gerne widerholen oder auch nur ansatzweise langsamer sprechen würden. Tatsächlich mussten wir, getrennt voneinander, einen schriftlichen Fragebogen mit 32 Fragen ausfüllen. Da wollten sie dann z.B. wissen was die jeweilige Lieblingsfarbe ist, was der Partner nicht gerne isst, wie die Geschwister heissen, was einem am Partner stört und wann und wo wir uns kennenlernten. Wir mussten sogar beschreiben wie das Haus in dem wir wohnen aussieht, wie viele Zimmer es hat, wie viele Fernseher wir haben und in welchen Zimmern sie sich befinden. Ja wir kamen uns etwas doof vor, vor allem auch deshalb weil die Überschrift des Fragebogens „Ehe von Ecuadorianern mit Ausländern“ hiess. Die Beamtin schaute die Fragenbögen kurz zwei Minuten durch und dann endlich bekam Joëlle ihr Visum. jetzt sind wir beide wieder legal in Ecuador, denn unsere Visa waren am 2. Juni abgelaufen. Nun steht aber schon der nächste Bürokratiewahnsinn an. Die Cédula (Identitätskarte) sollte theoretisch innert 20 Tagen nach Bewilligung des Visums gemacht werden. Tja Michael hat seinen Termin am 23. August beim Zivilstandsregister, um da einen Termin zur Erneuerung der Cédula zu beantragen. Hä? Genau: beim diesem Termin wird nur die Richtigkeit des Visums (welches man ja gerade vom Ausländeramt erhalten hat) und der erneut einzureichenden Dokumente geprüft. Joëlle hat ihren Termin übrigens erst am 16. September. Ja wir werden noch viel Zeit, Geld und Nerven brauchen bis wir alles haben.

Michi schweisst das Tor

Michael hatte noch vor dem Streik mit der Konstruktion eines Tors für die Bambusanlage begonnen. Leider musste das auch warten da wir nicht alle Materialien besorgen konnten. Nun ist es aber fertig und Michael ist mächtig stolz darauf, er hat es von A – Z selber gemacht und es sieht wirklich super aus. Natürlich musste er schon einige Leute um Rat bitten, besonders Thomas sein Bruder der Schlosser ist. Aber es ist ja schliesslich auch Michaels erstes selber konstruiertes Tor.

Diese Woche hatten wir zwei Mal Besuch von Gruppen aus Gemeinden in der Nähe von Tena. INBAR (International Bamboo and Rattan Organisation) hat das mit dem Ziel eines interkulturellen Austauschs organisiert. INBAR ist eine weltweit tätige Organisation die den Anbau und die Verarbeitung von Bambus und Rattan fördert. Der Chef von INBAR Tena war schon einmal privat bei uns zu Besuch und war sehr begeistert von unserm Konzept. Er findet unsere vielen kleinen aber nachhaltigen Projekte super. Sie fragten uns an ob wir unsere Modellfarm, den Schutzwald und natürlich unser Bambusprojekt vorstellen würden. Es kamen zwei Gruppen von je 15 Personen. Jaime, der Waldhüter von Selva Viva hat die Wald Tour gemacht und César hat unsere Finca und unsere Projekte vorgestellt. Da sowohl die Teilnehmer als auch unsere Mitarbeiter alle Kichwa sprechen, konnte der komplette Anlass in Kichwa durchgeführt werden. Für uns war es sehr erstaunlich, dass die Hälfte der Teilnehmer noch nie im Primärwald war und so einen Teil ihrer eigenen Natur kennen lernten. Zum Abschluss der jeweiligen Besuche hat uns Hilda, die Frau von César, ein typisches Mittagessen zubereitet. Es gab Fisch im Bananenblatt mit Yuca und Kochbanane. Die Teilnehmer waren allesamt begeistert und wir werden nächste Woche nochmals zwei Gruppen begrüssen dürfen. Viel verdienen wir dabei leider nicht, aber wir haben jetzt zumindest „einen Fuss in der Türe“ bei INBAR und wer weiss vielleicht fragen sie uns ja erneut an. Dann werden wir sicher nochmals über den Preis verhandeln. Aber für uns ist es vor allem wichtig anderen Leuten zu zeigen wie es auch anders gehen kann und ihnen neue Ideen mit auf den Weg zu geben.

César erklärt der Gruppe die Bambuskonstruktion unserer Hühnervilla
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Cédula – eine Lebensaufgabe

Mitte Dezember sind wir nach Quito gefahren, weil wir endlich unseren Termin für die Autorisierung unserer ecuadorianischen Identitätskarte (Cédula) hatten. Den Termin haben wir bereits im August vereinbart, vier Monate Wartezeit ist ja auch kein Ding. Wir hatten unser Terminfenster (ja Fenster, keinen persönlichen Termin) zwischen 8.00 und 9.00 Uhr. Um 10.00 Uhr waren wir dann tatsächlich an der Reihe. Obwohl wir dachten wir seien super vorbereitet und mit allen nötigen Dokumenten ausgerüstet, fehlten natürlich noch einige lustige Papierchen. Hinzu kam noch, dass wir alle Dokumente gelocht und abgeheftet in einer Kartonmappe präsentieren mussten. Das war nirgends erwähnt, aber man scheint das wissen zu müssen. Hinzu kam auch noch, dass die Kopie unserer Pässe zu schlechte Qualität hatte – die Informationen schienen nicht lesbar zu sein. Deshalb sind wir wieder raus aus der Ausländerbehörde wo uns eine sehr nette Frau, spezialisiert auf dumme Ausländer, mit allen zusätzlichen Dokumenten, neuen Passkopien, einem Locher und Kartonmappen geholfen hat. Natürlich gegen Entgelt. Um 11.00 Uhr hielten wir dann endlich die Autorisierung in Händen und wurden zum Schalter für die Ausstellung der Cédula geschickt. Dort standen wir erneut eine halbe Stunde in einer Warteschlange nur um dann zu hören, dass nicht mehr als 100 Cédulas pro Tag ausgestellt werden können, dies sei die maximale Kapazität. Wir versuchten es dann auf die blonde Art und sagten wir wohnen so weit weg und ob es denn nicht irgendeine Möglichkeit für eine Ausnahme gäbe. NEIN, auch nicht für uns. Danach haben wir frustriert die fünf-stündige Fahrt nach Hause angetreten. Am nächsten Tag hat sich Joëlle beim Zivilstandsamt in Tena erkundigt, ob wir evtl. dort ausnahmsweise unsere Cédula ausstellen lassen könnten. Nee, is nich! Für Ausländer ist das nur in Quito und Guayaquil möglich. Aaaaaaber, aufgrund der Information auf der Autorisierung müssten wir dann auch noch unsere Geburtsurkunden sowie einen Auszug aus dem Heiratsregister präsentieren. Diese Dokumente müssen natürlich international in fünf Sprachen ausgestellt und apostilliert sein.

Und dann war Michis Unfall… deshalb konnten wir nicht rechtzeitig zurück nach Quito um die Cédula ausstellen zu lassen. Zudem ist die Autorisierung nur 15 Tage gültig. Es war deshalb klar, dass wir den ganzen Prozess von vorne beginnen müssen. In der Zwischenzeit sind die Heirats- und Geburtsurkunden per DHL in die Schweizer Botschaft geliefert worden. Dies weil es in Ecuador ja keine Post mehr gibt. Das ist Service Public der Schweizer Botschaft. Vielen Dank an die Zivilstandregister Rorschach, Wolhusen und Laufenburg für den prompten Service und die unkomplizierte Hilfe. Und natürlich einen riesigen Dank an Jürg, der für uns die Dokumente gesammelt und per DHL weitergeleitet hat!

Warteschlange bis zum Ende des Gebäudes

Zweiter Anlauf: Diesmal haben wir vorgesorgt und eine Rechtsanwältin engagiert, spezialisiert auf solche Aufgaben, die uns helfen konnte. Nochmal das Ganze von vorne, aber diesmal mit „Unfallbonus“ wegen Michis Beinbruch. Er geht an Krücken und kann nicht sehr lange stehen, deshalb wurden wir beim Anstehen jeweils bevorzugt. Diesmal bekamen wir die Autorisierung innert 30 Minuten, das ist rekordverdächtig. Bei der anschliessenden Ausstellung der Cédula wurde festgestellt, dass wir bereits vor neun Jahren eine Cédula hatten. Die Autorisierung war aber für eine Cédula die neu ausgestellt werden soll, wir hätten aber eine Verlängerung beantragen müssen – hoppla! Zudem haben wir in der Zwischenzeit geheiratet und Joëlle hat den Namen Wüst angenommen. Deshalb mussten wir zuerst im ecuadorianischen Zivilstandsregister die neun Jahre alten Daten ändern lassen. Nur so konnten wir eine neue Autorisierung für eine Verlängerung bekommen. Da es mittlerweile Mittag war als wir die neue Autorisierung in den Händen hielten, war es nicht mehr möglich am gleichen Tag die Cédula ausstellen zu lassen. Am nächsten Morgen waren wir um ca. 7.40 Uhr wieder beim Zivilstandsamt. Dort warteten in einer langen Schlange schon sehr viele Leute auf den Einlass ins Gebäude. Doch ein sehr freundlicher Wachmann hat uns wegen Michis Krücken vorgelassen und so ging es sehr rasch vorwärts. Bereits um 9.30 hielten wir unsere Cédulas in den Händen! Mit diesen Ausweisen können wir ab sofort legal agieren. Wir werden endlich César einen richtigen Arbeitsvertrag für eine Festanstellung geben können und auch Steuern dürfen wir jetzt bezahlen.

Zuchtbeet

In unserem Projekt wachsen die Pflanzen fleissig weiter. Tina und Thomas sind für Michi eingesprungen und haben rund 250 Pflanzen pikiert. Es sind verschiedene Fruchtbäume die wir in unseren Kuhweiden pflanzen werden. Unsere spanischen Zedern sind so gut gewachsen, dass wir mit der Auspflanzung begonnen haben. Das ist der Beginn der Wiederaufforstung unseres Waldes. Auch unsere Kühe sind sehr fruchtbar, insgesamt haben wir bis jetzt vier Kälbchen die munter mit ihren Müttern in der Herde unterwegs sind. Ausserdem haben wir noch weitere vier trächtige Kühe die in den nächsten Wochen werfen sollten.

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Unsere Reise

Als wir 2013 aus Ecuador in die Schweiz zurück kehrten wurde uns schnell bewusst, dass wir bald wieder zurück wollten. Wir träumten und planten eine ganze Weile und 2019 wurde es sehr konkret. Als wir unseren Projektplan fertig gestellt hatten nahm das Ganze sehr schnell Fahrt auf. Im November 2019 kündigten wir den Mietvertrag unseres Hauses und unsere Jobs da wir Anfang April 2020 unser Projekt in Ecuador verwirklichen wollten. Doch dann kam Corona und wir wurden jäh gebremst. Nach mehreren Wochen des Wartens und etlichen Gesprächen mit der Fluggesellschaft KLM bekamen wir endlich einen Flug. Aber leider nicht ab Zürich sondern ab Amsterdam (dafür direkt bis Quito). Die Vorbereitungen für diese Reise stellten sich wegen Corona als sehr kompliziert heraus.

Am 2. Juli mussten wir einen Corona Test machen lassen, damit wir überhaupt fliegen und auch in Ecuador einreisen durften. Am 4. Juli holten wir ein Mietauto in Zürich ab welches wir in Amsterdam am Flughafen wieder zurückbringen sollten. Jetzt ging das grosse Beladen des Autos los. Denn die Hundeboxen (kleine Einfamilienhäuser) von Sinchi und Bombi mussten neben unseren 4 Koffern und dem ganzen Handgepäck auch hinein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (2.00 Uhr) begann unsere Reise.

Bombis Einfamilienhaus

Die Fahrt nach Amsterdam war mit wenig Verkehr sehr entspannt. Wir machten zwei Stopps um Spaziergänge mit unseren Hunden zu machen. Sinchi nahm die Autofahrt recht gelassen, Bombi war viel gestresster da er nicht wusste wo ihn die Reise hinführen sollte. Am Flughafen bezogen wir zuerst das Hotel. Es war ein logistischer Aufwand die Hundeboxen, das Gepäck und die Hunde reinzubringen. Doch das Hotelpersonal war sehr hilfsbereit, da sie wegen Corona fast keine Gäste hatten.

Luxushunde im Hilton

Danach gaben wir das Auto zurück und erkundigten den Flughafen, da wir vorbereitet sein wollten für den nächtsten Tag. Leider konnten wir das Gepäck nicht am Vortag aufgeben und wir bekamen unterschiedliche Informationen wegen der Hunde wo und wie wir sie am nächsten Tag abgeben sollten. Wir machten noch mehrere Spaziergänge mit den Hunden um sie etwas zu beruhigen. Aufgrund der Müdigkeit und weil wir am nächsten Tag um 7.00 Uhr am Check-In sein sollten gingen wir früh schlafen. Um 3.00 Uhr nachts weckte uns Bombi, da er dringend Pipi gehen musste. Der Stress machte ihm zu schaffen. So machte sich Michi auf einen nächtlichen Spaziergang rund um den Flughafen. Bereits um 5.00 Uhr ging der Wecker los, da der letzte Spaziergang auf europäischem Boden für die Hunde anstand.

Dann kam die nächste logistische Herausforderung: Die Hundeboxen und das Gepäck mussten zum Check-In gebracht werden. Auch da half uns das Personal des Hotels sehr zuvorkommend.

Nun standen wir am Check-In mit unserem ganzen Hab und Gut und unseren zwei Fellnasen. Joëlle erfuhr beim Check-In, dass unsere Hunde wohl mit auf den Flug kommen durften aber sie nicht bezahlt seien, da KLM anscheinend die Zahlung für zwei falsche Flüge verbucht hatte. Wir mussten deshalb nochmals die Tickets für die Hunde von Amsterdam nach Quito bezahlen. Nach 3/4 Stunden konnten wir endlich auch unser Gepäck einchecken und auch die Hunde am entsprechenden Ort abgeben.

am Check-In

Im Flugzeug hat der Captain uns mitgeteilt, dass wir wegen eines kleines technischen Problems mit fünf Minuten Verspätung abfliegen würden. Schlussendlich waren es zwei Stunden Verspätung, da es ein grösseres Problem zu sein schien. Der Flug war angenehm und ruhig.

Mundschutzobligatorium während des ganzen Fluges
Da wir luxuriös flogen konnten wir (auch Michi) gut schlafen

Nach dem 11-stündigen Flug trafen wir in Quito ein und stellten fest, dass die Ecuadorianer noch grössere Panik vor Corona haben als die Schweizer. Wir mussten quer durch den ganzen Flughafen in einen Raum gehen wo alle Passagiere festgehalten wurden wegen der Corona-Tests. Dort begrüssten uns fünf Leute in Vollmontur und Ganzkörperanzügen die aussehen wie Marsmenschen. Wir wurden über eine Stunde festgehalten. Die Nervosität bei Michi (wegen der Hunde) stieg. Nur diese erwähnten fünf Marsmenschen kontrollierten (tatsächlich alleine, vielleicht waren alle anderen bereits an Corona erkrankt?) jeden einzelnen Passagier des Flugzeugs. Es wurde Fieber und der Puls gemessen und der Corona-Test musste vorgewiesen werden. Danach mussten wir uns wieder in eine Reihe stellen um mitzuteilen wo wir die Quarantäne machen würden. Da wir ein eigenes Haus und Grundstück haben war dies jetzt tatsächlich einfach.

Zwei Marsmenschen bei der Arbeit sowie eine Marsmenschen-Kontrollperson (ohne Schutzanzug…)

Jetzt mussten wir wieder quer durch den ganzen Flughafen zurück zum Zoll. Dort wurde zum Glück unser Visum problemlos registriert und wir durften endlich ecuadorianischen Boden betreten. Aufgrund der 1,5-stündigen Verzögerung durch die Corona-Panik war unser Gepäck und die Hunde bereits auf dem Förderband am Runden drehen. Wir engagierten drei Gepäckträger die uns halfen unser Hab und Gut und die Fellnasen auf den Parkplatz zu bringen. Dort erwarteten uns bereits unsere lieben Freunde Jessi und Claus mit unserem Auto. Sie haben für uns Lebensmittelvorräte für eine gute Woche eingekauft. Es gab eine längere Diskussion darüber ob wir eine Nacht in Quito verbringen sollten oder direkt nach Hauses fahren würden. Weil es in Ecuador ein Notstandsgesetz gibt welches vorschreibt, dass man mit ungerader Endziffer der Autonummer jeweils nur Montags, Mittwochs und Freitags Autofahren darf war es uns nicht wohl beim Gedanken noch zwei Tage in Quito zu bleiben (ja wir haben die Endziffer 7). Wir hatten ja auch unterschrieben, dass wir uns sofort in Quarantäne begeben würden.

Auf dem Parkplatz am Flughafen in Quito

Wir fuhren mit über drei Stunden Verspätung um ca. 19.00 Uhr los in Richtung Regenwald. Die Fahrt nach Tena war relativ entspannt da wir wie erwähnt im Flugzeug etwas geschlafen hatten. Um 22.00 Uhr holten wir in Tena den Schlüssel zu unserem Haus ab. Von dort aus fuhren wir eine weitere Stunde in den Wald. Die letzten fünf Kilometer bis zu unserem Haus ist die Strasse momentan in sehr schlechtem Zustand. Man stelle sich vor: Die Strasse nach Alprüti ist im Vergleich dazu eine Autobahn. Um 23.15 Uhr kamen wir glücklich aber völlig übermüdet in Puerto Barantilla an. Wir entluden das Auto und verschafften uns einen ersten kleinen Überblick über das Haus. Nachdem wir unser Bett schlafbar gemacht hatten tranken wir ein wohlverdientes Bierchen welches wir von Jessi und Claus bekommen hatten. Die rund 55-stündige Reise ging weder an uns noch an unseren Hunden spurlos vorbei. Sinchi hat es grossartig gemacht, jedoch Bombi war immer noch sehr gestresst. Deshalb durften die beiden bei uns im Schlafzimmer übernachten.

Endlich angekommen
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